Nahfunktechnik in Smartphones
FAQ - Was ist was bei Bluetooth?
Die fünf Gründungsunternehmen der Bluetooth Special Interest Group (BT SIG), sprich Ericsson, IBMIBM, Intel, Nokia und Toshiba, haben die Version 1.0 der Bluetooth-Spezifikation schon am 26. Juli 1999 verkündet. Damals erklärten sie: Mit Bluetooth, kurz BT, lassen sich "mobile PCs und Kommunikationsgeräte schnell und einfach drahtlos miteinander verbinden" und Daten bei "sehr hohen Übertragungsraten" über das Internet austauschen: Darüber hinaus könnten die Benutzer von Notebooks, Mobiltelefonen und Peripheriegeräten ihre Daten zu jedem Zeitpunkt "kinderleicht synchron halten". Alles zu IBM auf CIO.de
Kinderleicht? Das war zehn Jahre lang ein frommer Wunsch. Die meisten Handy-Hersteller haben BT einfach in Milliarden von Handys verbaut, auch wenn das anfangs niemand nutzen wollte, weil es zu schwierig war. Laut IHS Technology werden derweil aber alleine im Jahr 2014 circa 2,2 Milliarden BT-fähige Geräte ausgeliefert. 2018 sollen es gar 3,8 Milliarden sein. Kumuliert wurden, laut ABI Research, bis 2014 bereits 15 Milliarden BT-fähige Geräte ausgeliefert. Die Marktforscher erwarten, dass 2018 etwa 96 Prozent aller Handys und SmartphonesSmartphones den BT-Funk ab Werk verbaut haben. Die BT SIG hatte per Sommer 2014 schon 23.000 Mitgliedsunternehmen. Auf ihrer Webseite sind zigtausende BT-Produkte gelistet. Alles zu Smartphones auf CIO.de
Doch was verbirgt sich alles hinter Bluetooth, wie funktioniert es, was ist damit konkret alles möglich? Lesen Sie unsere FAQ:
Wie schnell funkt Bluetooth?
Die Version 1.0 von Bluetooth, kurz BT, definiert eine maximale Brutto-Daten-Rate von insgesamt 732,2 Kbit/s. Dazu kommen bis zu drei Audio-Verbindungen gleichzeitig. Es gibt folgende Einsatz-Optionen:
Eine asymmetrische Daten-Verbindung von 732,2 Kbit/s, zum Beispiel mit 706,25 Kbit/s im Downlink und 57,6 Kbit/s im Uplink, oder:
Eine symmetrische Daten-Verbindung mit 2x 433,9 Kbit/s in zwei entgegengesetzte Richtungen, und:
Bis zu drei synchrone und simultane Audio-Kanäle zu je 64 Kbit/s in jede Richtung.
Grund: Bluetooth will dem Anwender je nach Bedarf symmetrische und asymmetrische Verbindungen bieten, und auch das Circuit Switching (leitungs-vermittelt) und das Packet Switching (paket-vermittelt) miteinander kombinieren: Dadurch soll Bluetooth optimale Konditionen für den Verkehr von Sprache und von Daten im gleichen System bieten: Denn Sprache überträgt man traditionell vorzugsweise über symmetrische und leitungsvermittelte Strecken. Beim Surfen dagegen wählte man bislang eher asymmetrische TCP/IP-Verbindungen mit viel Downstream und wenig Up-Stream. Schickt man Voice jedoch "over-IP", dann gelten diese alten Regeln nicht mehr. Bluetooth soll für die Sprach-Übertragung beide Möglichkeiten anbieten, Circuit Switching und Packet Switching. Soviel zu den Grundlagen der Version 1.0.
Bluetooth Version 2+E.D.R. (Enhanced Data Rate) ist seit 2004 definiert: Damit schafft BT offiziell 2,1 Mbit/s Brutto. Auch mit diesem Speed-Zuwachs ist Bluetooth erheblich langsamer als WiFi-11abgn, erst recht WiFi-11ac, das per 1.9.2014 in der Praxis bei 3x3-MIMO bis 1300 Mbit/s brutto liegt. BT 2.0 ist rein rechnerisch somit 600 Mal langsamer als WLAN-11ac. Die viel geringeren Bluetooth-Datenraten reichen aber für drahtlose Headsets, Lautsprecher, Fitness-Tracker, Tastaturen und Mäuse. BT will lieber Energie sparen, als mit High-Speed auftrumpfen, damit die Akkus von mobilen Geräten wie Handy, Laptop oder Tablet möglichst lange halten.
Bluetooth Version 4.0 hat unter anderem ein spezielles Low Energy Modul bekommen: Dadurch sollen BT-Geräte mit einer Knopf-großen Batterie jahrelang funkfähig bleiben.
Bluetooth Version 4.1, per 1.9.2014 die aktuellste Version, wird von der BT SIG unter anderem als "drahtlose Technologie für das Internet der Dinge" positioniert, weil sie in der Kernspezifikation schon kompatibel zu IPv6 sein soll. IPv6 will Milliarden von verschiedenen Geräten und "Dingen" eindeutig unterscheiden und adressieren können.
- Bluetooth SIG
Die Bluetooth Special Interest Group (BT SIG) hat schon am 26. Juli 1999 die Version 1.0 der Bluetooth-Spezifikation bekannt gegeben. - Bluetooth SIG
Bluetooth-Geräte der Power-Klasse 1 haben ähnliche Reichweiten wie WLAN. In der Power-Klasse 3 dagegen steht das Energiesparen im Vordergrund. - Bluetooth SIG
In den USA und in vielen Ländern Europas, so auch in Deutschland, darf Bluetooth ein relativ breites Spektrum von 2400 bis 2484 MHz nutzen. - Bluetooth SIG
Am 1. Dezember 1999 wurde unter anderem das Bluetooth Headset Profil publiziert. Es hat sich seitdem zu einem der relevantesten BT-Profile entwickelt. - Bluetooth SIG
Bluetooth im Auto: Schon im Jahr 2000 kam dieses damals supercoole Bluetooth-Headset von Ericsson auf den Markt. Inzwischen sind BT-Headsets kleiner und leichter geworden. - Bose Soundlink Wireless Speaker
Bluetooth im Laptop: Der erste Bose Soundlink Wireless Mobile Speaker mit Akku und Bluetooth (BT) kam 2011 auf den Markt. Einmal richtig via BT gekoppelt, fand er sein Windows-7-Notebook fortan immer wieder automatisch in der Luft, bis circa 10 Meter Entfernung. - Bose Soundlink Wireless Speaker
Bluetooth im Handy: Mit dem Soundlink Mini Bluetooth Speaker ist Bose seit 2013 ein Bestseller gelungen: Satte Bässe, schöne Mitten, klare Höhen, cooles Design: Hier überträgt ein Apple iPhone 5s gerade seine Lieder mittels BT drahtlos an den mobilen Bluetooth-Lautsprecher. - Bluetooth Zahnbürste
Bluetooth in der Zahnbürste: Im Sommer 2014 kam die weltweit erste Zahnbürste mit Bluetooth 4.0 samt Handy-App für iOS und Android auf den Markt. Der Zungenbrecher nennt sich Braun Oral-B Black Pro 7000 SmartSeries. - Bluetooth Wireless PC Card
Die ersten BT-Nachrüst-Adapter für Laptops kamen 2001 in der Gestalt von PC Cards. Die dazu nötigen PC Card Slots findet man heute fast nur noch in Business-Laptops, jedoch kaum mehr in Consumer-Notebooks. - USB Bluetooth Adapter
Dieser frühe USB-to-Bluetooth-Adapter von 3Com aus dem Jahre 2001 hatte noch eine aufklappbare BT-Antenne. Anno 2014 sind BT-USB-Adapter kaum mehr größer als ein Fingernagel. - Logitech USB Bluetooth Adapter
Unten ein schwarzer USB-to-Bluetooth-2.0-Adapter von Logitech für BT-Tastatur und -Maus aus dem Jahre 2008. Oben drauf ein Weißer von Rapoo aus 2014.