Analyse über Open Source-BI

Fast zu den Großen aufgeschlossen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
In einer gemeinsamen Studie mit dem Business Application Research Center (BARC) hat Peter Gluchowski, Professor für Wirtschaftsinformatik an der TU Chemnitz, Open-Source-Lösungen im Bereich Business Intelligence (BI) verglichen. Ein Gespräch über den jüngsten Hype aus der Welt der BI.
Peter Gluchowski, Professor an der TU Chemitz und Mitherausgeber der Studie.
Peter Gluchowski, Professor an der TU Chemitz und Mitherausgeber der Studie.

Herr Gluchowski, sind tatsächliche "goldene Zeiten" für Open Source-BI angebrochen?

Peter Gluchowski: Für die Anbieter auf alle Fälle - schlicht deshalb, weil das Thema derzeit in aller Munde ist. Jede Veröffentlichung hierzu ist für die Vendors kostenloses Marketing. Man muss in diesem Bereich einem Missverständnis vorbeugen. Mit "Open Source-Entwickler" sind hier nicht wie bei Betriebssystemen Mitglieder einer nichtkommerziellen Community gemeint, sondern Mitarbeiter von Produktanbietern, deren Tools auf einem quelloffenen Code basieren.

Goldene Zeiten auch für die Anwender?

Zumindest hat die Open Source-BI mittlerweile eine gewisse Reife erreicht. Unternehmen können guten Gewissens auf diese Angebote zurückgreifen, ohne beispielsweise eine Reihe von Systemabstürzen befürchten zu müssen.

"Funktionalität liegt bei etwa 80 bis 90 Prozent der Branchengrößen"

Wie gut sind diese Anwendungen in Sachen Sicherheit und Leistung?

Sie sind nur bedingt mit den Lösungen alteingesessener und großer kommerzieller Anbieter zu vergleichen. Über den Daumen gepeilt würde ich sagen, dass ihre Funktionalität bei etwa 80 bis 90 Prozent der Branchengrößen liegt. Allerdings brauchen viele Unternehmen dieses letzte Quäntchen an Funktionalität schlichtweg nicht.

Wer braucht sie und wer kommt gut mit Open Source zurecht?

Für die ganz großen Unternehmen mit einem zentralen System für verschiedene Anwendergruppen und oftmals tausend Anwender gleichzeitig reichen Open Source-Tools gewiss nicht aus. Bei Einsteigern aus dem Mittelstand, aber auch bei Großunternehmen mit einer dezentralen BI-Organisation sieht es anders aus. Auch für selbständige Anwender in einzelnen Fachabteilungen kann Open SourceOpen Source geeignet sein. Alles zu Open Source auf CIO.de

Zur Startseite