FAQ Software Defined Networking
Fragen und Antworten zu SDN
Was bringt SDN für den Anwender?
Thorsten Leyh, Director Datacenter Business Development bei Alcatel-Lucent Enterprise: In modernen Rechenzentren sind Beweglichkeit und ein hohes Maß an Automatisierung gefragt, um die Bereitstellung von Applikationen zu optimieren. Voraussetzung dafür ist eine von Ende-zu-Ende durchgängig koordinierte, virtuelle Infrastruktur. Das ist die Aufgabe von "Software Defined Networking" (SDN). Damit bringen Unternehmen Netzwerk und Applikationen zusammen!
Kay Wintrich, Leiter Borderless-Networks-Architektur bei Cisco: Der Ansatz Software Defined Networks ermöglicht die zentrale Steuerung aller Netzwerkkomponenten mit der Möglichkeit, Änderungen automatisieren zu können. Damit lassen sich Netzwerkresourcen besser virtualisieren und deutlich schneller an geänderte Lastsituationen anpassen. Über definierte API’s in allen Netzwerkkomponenten besteht die Möglichkeit, aus Softwareanwendungen heraus selbst die benötigte Dienstqualität im Netzwerk zu beeinflussen. Das Netzwerk wird dadurch mehr anwendungszentrisch und flexibler für die unterschiedlichen Anforderungen vieler Applikationen.
Andreas Falkner, Sales Engineering Director EMEA, Dell Enterprise Solutions, Networking: Die Netzumgebungen in den Unternehmen wurden in den letzten Jahren immer komplexer und damit zum Teil auch fehleranfälliger. Hier setzt SDN mit dem Ziel an, die Komplexität zu reduzieren. Ein flexibles Modell mittels einer Abstraktionsebene sorgt für Unabhängigkeit von der darunterliegenden Hardware. Unternehmen können sich so schrittweise von proprietären Lösungen trennen, während gleichzeitig die CAPEX-Ausgaben und die Betriebskosten reduziert werden.
Axel Simon, Program Manager HP Networking: Der größte Vorteil, den SDN Anwendern bietet, liegt in der Automatisierung bei der Provisionierung von Netzwerken. Gegenüber der händischen Konfiguration spart dies viel Zeit und Aufwand. Gleichzeitig kann so die Fehlerquote gesenkt werden, was die Effizienz nochmals steigert. Das OpenFlow-Protokoll trennt Daten- und Steuerungsebene, so dass Datenströme nicht mehr an die Hardware-Konfiguration geknüpft sind. Das erlaubt zunehmend lösungsorientierte Funktionen von Netzwerken, die für Applikationen optimiert werden können.
Tom Schwaller, Linux IT Architect IBM System Networking: Der Anwender profitiert von flexibleren, besser ausgelasteten und in Cloud-Werkzeuge (etwa OpenStack) integrierbare virtualisierte NetzwerkeNetzwerke. Längerfristig erhält er die Möglichkeit, Netzwerke anhand der Anforderungen von Anwendungen (beispielsweise mehr Backup-Performance für einzelne Mandanten) dynamisch erstellen zu können (Application Driven Networking). OpenFlow-basierte Netze können eine deutlich bessere Auslastung des Netzwerks erzielen und beheben die Probleme mit Spanning Trees und Netzwerk-Schleifen. Overlay-Netze ermöglichen die Live-Migration von virtuellen Maschinen über RZ-Grenzen hinweg. Beide Ansätze heben die VLAN-Beschränkungen auf und mehrere Millionen Mandanten sind möglich. Alles zu Netzwerke auf CIO.de
Mike Marcellin, Senior Vice President Platform Systems Division, Juniper Networks: Ziel ist es, Netzwerke einfacher, flexibler und kosteneffizienter zu gestalten, ohne die Geschäftsanforderungen zu vernachlässigen. Mit Hilfe von SDN sind die Betreiber in der Lage, Netzinfrastrukturen zu errichten, die einfach und flexibel in der Handhabung und Verwaltung sind. Durch eine einheitliche Steuerungsebene sowie Netzwerk- und Service-Virtualisierung können Netzwerkdienste konsolidiert werden, ohne Leistung oder Funktionalität einzubüßen. Flache und flexible Netzwerke erlauben den Anwendern zudem, neue Dienste und Applikationen schneller zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen.
Frank Kölmel, Senior Director für die Region EMEA-EAST bei Brocade: Heutige Netze sind schwer zu skalieren, zeit- sowie ressourcenintensiv und unterstützen oftmals keine flexiblen Anwendungen. Software-Defined Networking ist ein innovatives Konzept mit dessen Hilfe Unternehmen ihr Netz effizienter gestalten und verwalten können. Hard- und Software werden logisch voneinander getrennt, so dass Switche und Router nicht länger das Netzwerk steuern. Das Netzwerk wird virtualisiert und kann von jedem Standort aus bearbeitet werden. Somit ermöglicht SDN mehr Zugangskontrolle und unternehmerische Transparenz - nach innen sowie nach außen. Dies gibt IT-Administratoren die Möglichkeit Netzprobleme viel zielgerichteter und ortsunabhängiger anzugehen und zu beheben.