Nach dem Verkaufsstart

Fragezeichen hinter SAP Business by Design

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Attraktive Service-Verträge mit dem Verkauf von Software gibt es bei Business by Design nicht. SAP bietet unter anderem drei vorkonfigurierte Einsteigerpakete zu einem festen Implementierungspreis an (siehe Tabelle unten). Die Mindestnutzerzahl hat Walldorf zum Teil auf zehn gesenkt, und wer will, kann den Vertrag für zwölf Monate abschließen. Ursprünglich lag die Mindestlaufzeit bei 24 Monaten. Neben einzelnen Funktionserweiterungen zur Datenanalyse und für Reportings präsentiert SAP seine jüngste Software auch endlich mit einer ansprechenden Web-Oberfläche. "Sie ist einfach schick und erlaubt eine intuitive Bedienung", lobt SAP-Kunde Zeller. Den Anwendern fällt es so leicht, mit der Software zu arbeiten.

Bislang hat SAP in erster Linie direkt mit Kunden verhandelt und die Implementierung der Software vorgenommen. Rund 100 Unternehmen in den sechs Ländern arbeiten bereits mit der Lösung. Nun also beginnt der Vertrieb über das SAP-Partnernetz, das sogenannte Eco-System. "Es ist zurzeit schlicht nicht möglich, das künftige Geschäft mit Business by Design zu prognostizieren", sagt Andreas Naunin, SAP-Mittelstandschef für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Das Produkt sei jetzt reif, das Interesse am Markt sei da. Nun komme es vor allem auf die Partner an, die das Geschäft vorantreiben sollen. "Das Eco-System wird entscheidend zum Erfolg beitragen, denn es hat das, was man für den Verkauf im Mittelstand braucht", sagt Naunin und spielt damit auf die berühmte Augenhöhe zwischen Kunde und Dienstleister an.

Besagtes Eco-System besteht aus altbekannten SAP-Partnern, aber es bilden sich auch neue Kooperationen. ERP-Anbieter aus dem Nicht-SAP-Umfeld oder kleine, spezialisierte IT-Dienstleister interessieren sich durchaus für den Verkauf des Mietmodells. Derzeit investieren sie in die Ausbildung ihrer Mitarbeiter und bemühen sich, so schnell wie möglich Erfahrungen mit dem System zu sammeln. Richtig ernst - und dann auch lohnend - dürfte das Geschäft für sie werden, wenn SAP mit der nächsten Version auch ein Software Developer Kit mitliefert. Dies soll Anfang des kommenden Jahres passieren. Auch für das Eco-System gilt daher: "Es ist zwar noch zu früh, um zu sagen, ob und was sich ändern wird", sagt Niemann. "Fest steht indes, dass es sich um ein Volumengeschäft handelt. Dabei sind weniger technologische Fertigkeiten als vielmehr betriebswirtschaftliches Know-how und Fingerspitzengefühl für kleine und mittelständische Firmen gefragt."

Was bleibt, sind große Hoffnungen: Wie seine Partner hofft auch SAP, dass Business by Design die bisherige Lücke schließt zu Unternehmen, die noch kein ERP-System auf dem Schirm hatten. Firmen wie Ploetz + Zeller eben. "Wir schätzen den Markt auf bis zu 40.000 Unternehmen deutschlandweit", bestätigt SAP-Manager Naunin. Kleine Unternehmen mit einem ausreichend komplexen Geschäft, um Bedarf an einer integrierten Lösung zu haben. PAC-Analyst Niemann hält das Szenario für durchaus realistisch. "Mit Business by Design hat SAP eine Lösung für Unternehmen, die bislang durch das klassische Kundenraster durchgefallen sind“, sagt er. Der Konzern könne sich mit der Software tatsächlich einen neuen Markt erschließen.

Business by Design: Feste Preise, feste Zeiten

Produkt

Einstiegspaket

Einstiegspaket

Einstiegspaket

BbD

CRM

ERP

PSP

Suite

Implementierungszeit

ca. drei Wochen

ca. sechs Wochen

ca. acht Wochen

k. A.

Implementierungspreis

9900 Euro

24 900 Euro

34 900 Euro

k. A.

Miete pro Anwender

79 Euro/Mon.

133 Euro/Mon.

133 Euro/Mon.

133 Euro/Mon.

Mindestanwenderzahl

ab 10 Nutzer

ab 10 Nutzer

ab 10 Nutzer

ab 25 Nutzer

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