Heimtierbedarfskette

Fressnapf will mehr als nur Tierfutter verkaufen

03.03.2019
Die Heimtierbedarfskette will zum Marktplatz werden, auf dem Tierhalter alle ihre Probleme lösen können. Doch auch die Konkurrenz schläft nicht.
Fressnapf hat eine große Vision. So soll Fressnapf zur Plattform werden, die alle Fragen rund um das Haustier beantwortet.
Fressnapf hat eine große Vision. So soll Fressnapf zur Plattform werden, die alle Fragen rund um das Haustier beantwortet.
Foto: Birgit Reitz-Hofmann - shutterstock.com

Fast fünf Milliarden Euro geben die deutschen Verbraucher im Jahr für Heimtierbedarf aus. Große Ketten wie FressnapfFressnapf oder Futterhaus und Online-Anbieter wie Zooplus sichern sich dabei einen immer größeren Anteil des Marktes. Top-500-Firmenprofil für Fressnapf

Allein Marktführer Fressnapf steigerte seinen Umsatz in Deutschland 2018 um vier Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Europaweit erreichte er sogar 2,1 Milliarden Euro. Ein Plus von 6,3 Prozent, wie Gründer und Inhaber Torsten Toeller am Mittwoch in Krefeld mitteilte. Auch der Gewinn sei weiter gestiegen. Genaue Zahlen nannte das Unternehmen hier nicht.

Umsätze bei Fressnapf wachsen online

"Das Wachstum der Heimtier-Branche wird durch den Wettbewerbs- und Margendruck auf allen Kanälen deutlich herausfordernder", betonte Toeller bei der Vorstellung der Jahreszahlen. Dennoch sei es Fressnapf gelungen, auch 2018 seine Marktanteile im stationären Geschäft in Deutschland auszuweiten - nicht zuletzt auf Kosten des LebensmittelhandelsLebensmittelhandels. Top-Firmen der Branche Handel

Die über 1.500 Filialen in Europa lieferten auch 2018 den Löwenanteil der Umsätze. Größter Wachstumstreiber war aber der lange Zeit vernachlässigte Onlinehandel mit einem Plus von 18,5 Prozent. Der Online-Umsatz erreichte 90 Millionen Euro.

Damit hinkte Fressnapf in diesem Bereich allerdings nach wie vor weit hinter dem Rivalen Zooplus her. Der reine Onlinehändler Zooplus, der inzwischen bereits in 30 Ländern präsent ist, kam im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro, ein Plus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Fressnapf-Plattform geplant

Doch Fressnapf-Chef Toeller hat ehrgeizige Pläne, sein Unternehmen digitaler auszurichten. Sein Ziel: Bis 2025 will er Fressnapf zu einer Plattform ausbauen, die nicht nur Tierfutter und Zubehör verkauft, sondern mit ihren Läden, Apps und Online-Angeboten für praktisch alle Probleme der Tierhalter von der Beratung beim Kauf, über die medizinische Versorgung bis zur Vermittlung eines Hundesitters eine Antwort bietet. Dazu will er auch mit externen Partnern zusammenarbeiten. Der Aufbau der Plattform werde teuer, prognostizierte Toeller. "Aber das ist gut so. Denn unsere Wettbewerber können sich das nicht leisten."

Alles für das Tier: Fressnapf will deutlich mehr als nur Futter und Zubehör anbieten.
Alles für das Tier: Fressnapf will deutlich mehr als nur Futter und Zubehör anbieten.
Foto: Fressnapf

In diesem Jahr soll der Fressnapf-Umsatz spürbar stärker steigen als 2018. "Sieben bis acht Prozent plus traue ich uns schon zu, vielleicht auch noch ein Stück mehr", sagte Toeller. Eine wichtige Rolle spielen bei den Wachstumsplänen die Eigenmarken, die Fressnapf sehr erfolgreich neben den etablierten Markenprodukten anbietet. Auf sie entfallen inzwischen mehr als die Hälfte der Verkäufe. Bei den Eigenmarken stoße Fressnapf zwar im Futterbereich allmählich an Grenzen, im Geschäft mit Tierzubehör wie Näpfen und Spielzeugen gebe es aber noch Wachstumspotenzial, prognostizierte der Firmenchef.

Der Wettbewerber Futterhaus wuchs 2018 sogar noch etwas stärker als Fressnapf und steigerte seine Umsätze um 6,7 Prozent auf knapp 368 Millionen Euro. (dpa/rs)

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