Hessens Wirtschaftsminister drängt
Fusion von Landesbanken angeregt
"Das Ziel muss am Ende sein: Zwei Landesbanken bleiben übrig, und eine davon sollte die Helaba in Frankfurt sein", sagte der Politiker dem Handelsblatt. Bis zum Jahr 2020 sollten solche Fusionen abgeschlossen sein. Rentsch sieht gute Chancen, nach der Bundestagswahl Gespräche über die Konsoliderung voranzutreiben.
Derzeit gibt es sechs Landesbanken, die jeweils Zentralbank für die regionalen Sparkassen sind. Das sind neben der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in Stuttgart, die BayernLB in München, die SaarLB in Saarbrücken, die NordLB in Hannover und die HSH Nordbank in Hamburg. Notgedrungen war auch als Folge der Finanzkrise in den vergangenen Jahren schon etwas Bewegung den zersplitterten Sektor gekommen. So wurde die SachsenLB von der LBBW übernommen, große Teile der zerschlagenen WestLB gingen an die Helaba und die Landesbank Berlin wird zu einer Hauptstadt-Sparkasse geschrumpft.
Bei der von Rentsch angestrebten weiteren KonsolidierungKonsolidierung gibt es aber Widerstand in anderen Bundesländern. "Das Thema Fusion von Landesbanken gibt es bei uns nicht", zitierte die Zeitung Baden-Württembergs Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid (SPD). "Eine Fusion bindet immer Kräfte, und die LBBW ist selbst noch mit der Restrukturierung beschäftigt." Auch in Niedersachsen hält die Regierung wenig von weiteren Zusammenschlüssen. "Für solche Überlegungen besteht kein Bedarf", sagte Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD) dem Blatt. Die NordLB sei mit ihrem Geschäftsmodell für die Zukunft gut aufgestellt. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de
Auch bei den Sparkassen gibt es laut Zeitung wenig Interesse an einer Fusion. "Wir haben alle genug mit unseren eigenen Landesbanken zu tun", heißt es dem Blatt zufolge bei einem Verband. Allerdings rechneten hinter vorgehaltener Hand viele Sparkassen-Manager, dass auf lange Sicht neben dem Fondsanbieter Dekabank maximal drei Landesbanken überleben. (dpa/rs)