California Underwhelming
Gehen Apple die Ideen aus?
Apples "California Streaming"-Event sollte das Event des Herbstes werden und verursachte wie jedes Jahr viel Vorfreude, Hype und eine brodelnde Gerüchteküche. Aber als Tim Cook seine Keynote am Dienstag abschloss, war es schwer, nicht enttäuscht zu sein. Trotz iPhone 13, iPad mini, Apple Watch Series 7 und dem neuen iPad der neunten Generation wurde man das Gefühl nicht los, dass es sich eher um Iterationen als Innovationen handelt - Tick-Produkte, die eher den Status Quo erhalten als Aufsehen erregen sollen.
Ich für meinen Teil kann mich jedenfalls an kaum eine andere Veranstaltung erinnern, bei der jedes Produkt eine Variation eines bestehenden war: Das iPhone 13 ist ein leicht verbessertes iPhone 12. Die Apple Watch Series 7 ist eine Series 6 mit größerem Bildschirm. Und das neue iPadiPad ist im Grunde ein iPad Air 2 mit neueren Komponenten. Selbst der Star der Show - das iPad mini - war eher eine Variation als etwas wirklich Neues. Es ist im Grunde ein iPad Air mit einem kleineren Bildschirm, verfügt über einen A15 Prozessor und eine 12-Megapixel-Frontkamera mit Center Stage. Also nichts, was wir nicht schon einmal gesehen haben. Alles zu iPad auf CIO.de
Apples unbeeindruckendes Portfolio
Gehen Apple also die Ideen aus? Heute gibt es sogar noch weniger Gründe für ein iPhone-Upgrade als in den Jahren der S-Varianten: Das 4S hatte Siri, das 5S Touch ID, das 6S 3D Touch, das XS ein Max-Modell. Das iPhone 13 hingegen hat eine etwas kleinere Notch. Im Vergleich zum iPhone 12 gibt es sonst so gut wie nichts Neues: Ein paar neue Farben, ein paar Verbesserungen bei der Kamera und eine bessere Akkulaufzeit. Nicht wirklich überzeugend, wenn Sie in den letzten ein oder zwei Jahren ein neues iPhone gekauft haben.
Das Gleiche gilt für das iPad. Es hat Verbesserungen an Bord - True Tone ist besonders willkommen - ist aber im Grunde ein fünf Jahre altes Gerät, das sich nicht nur in Sachen Design nicht großartig von dem Modell unterscheidet, das vor mehr als einem Jahrzehnt auf den Markt kam. Es mag das beste Tablet sein, das man kaufen kann - aber so wird man niemanden dazu bewegen, das auch zu tun.
Die Apple Watch Series 7 könnte mit ihrem größeren Display einige Nutzer der Series 6 und Series 5 zum Umstieg bewegen - dennoch werden die meisten Käufer Erstanwender und Nutzer älterer Modelle sein. Es ist das erste Mal, dass die Apple Watch bei einer jährlichen Aktualisierung nicht mit einer wichtigen Funktion ausgestattet wurde:
Series 2: GPS, 50-Meter-Wasserdichtigkeit
Series 3: Höhenmesser, LTE
Series 4: EKG, Sturzerkennung
Series 5: Always-on Display, Kompass
Series 6: Sp02-Blutsauerstoffsensor
Die Series 7 hat ein etwas größeres Display, ein paar neue Farben und eine kürzere Ladezeit. Nicht schlecht, aber dennoch definitiv die am wenigsten beeindruckende Apple Watch seit ihrer Einführung im Jahr 2015.
Fortsetzung folgt
Seit Jahren hören wir von Apples "next big thing". Manchmal ist es das Apple Car, an anderen Tagen Apple Glass, an wieder anderen ein faltbares iPhone. Zwar könnten diese Produkte irgendwann Wirklichkeit werden, aber im Moment sieht es eher so aus, als befände sich Apple in einer Art "Warteschleifen"-Modus.
Das iPhoneiPhone 13 ist natürlich kein schlechtes Smartphone - nach den ersten Tests dürfte es sich an der Spitze des Segments einordnen. Das Gleiche gilt für die Apple Watch Series 7 und das iPad mini. Das liegt aber vor allem daran, dass sie letztes Jahr und im Jahr davor so gut waren. Die Produkte von Apple sind regelmäßig so gut, dass das Unternehmen ein oder zwei Events mit kleineren Updates "übersteht" und trotzdem noch genug verkauft. Alles zu iPhone auf CIO.de
Wenn Sie im Rahmen von "California Streaming" auf der Suche nach Innovationen waren, waren Sie umsonst anwesend. Vielleicht kommt das nächste "große Ding" ja mit iPhone 14 oder Apple Watch Series 8 - vorausgesetzt, AppleApple hat noch Ideen. (fm) Alles zu Apple auf CIO.de
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Macworld.