Übersetzer im Vergleich

Google Translate vs. DeepL



Annabelle Meinhold ist Inhaberin der PR- & Text-Agentur Wörterladen, die mittelständische Unternehmen im Bereich PR, Online Marketing & Social Media berät. Bevor sie sich mit ihrer Agentur selbständig gemacht hat, hat sie sowohl auf Unternehmens- als auch Agenturseite für internationale B2B-Konzerne und E-Commerce Unternehmen gearbeitet, zuletzt bei Ingram Micro. Sie ist freie Autorin beim Ratgebermagazin PRPraxis und arbeitet als Texterin für diverse Full-Service-Agenturen.
Lesen Sie, wie sich DeepL im direkten Vergleich mit Googles Übersetzer Google Translate schlägt.
Google translate hat mit DeepL einen echten Wettbewerber bekommen. Und das Tool wird besser und besser.
Google translate hat mit DeepL einen echten Wettbewerber bekommen. Und das Tool wird besser und besser.
Foto: PixieMe - shutterstock.com

GoogleGoogle Translate hilft zuverlässig beim Übersetzen in über 100 Sprachen. Aber das intelligente Übersetzungstool hat eine starke Konkurrenz. Wir haben DeepL getestet und für Sie mit Google Translate verglichen. Alles zu Google auf CIO.de

Übersetzungen sind in unserer globalen Arbeitswelt fest verankert. Schnell mal das aktuellste Produktdatenblatt von Englisch ins Deutsche übersetzt, einen Brief auf Französisch formuliert oder eine Webseite in drei verschiedene Sprachen online gestellt. Google Translate macht grenzüberschreitendes Arbeiten und Kommunizieren unkompliziert und barrierefrei möglich. Nutzer können nicht nur Textpassagen übersetzen lassen, sondern ganze Dokumente. Auch Unterhaltungen sind über das Tool möglich. Mit jeder neuen Version und Texteingabe wird das beliebte Übersetzer-Tool intelligenter und zuverlässiger.

So geht "Übersetzen". Einfach, schnell und gut.
So geht "Übersetzen". Einfach, schnell und gut.
Foto: Deepl

Dank neuronalem Netzwerk setzt Google Translate ganze Sätze in einen Kontext setzen und senkt dadurch die Fehlerquote seiner Übersetzungen deutlich. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Im Spätsommer 2017 ging das Übersetzungstool eines Kölner Startups auch online: DeepL, das eine bessere Übersetzungsqualität als seine Konkurrenten verspricht.

Google Translate: Features und Funktionen

Google Translate existiert bereits seit 2006 - der Online-Dienst bietet, Stand Juli 2021 für 108 Sprachen Übersetzungen an. Im Offline-Modus immerhin noch 56 Sprachen. Dazu gibt es eine Eingabemaske und eine Zielmaske. Die gewünschten Sprachen stellt man vorab über dem Texteingabefeld ein. Der Text darf nich tlänger sein als 5.000 Zeichen mit Leerzeichen. Natürlich können Sie die ersten 5.000 Zeichen füllen, leeren und die nächsten Textabschnitte eingeben.

Haben Sie ein bereits fertiges Dokument, ist es auch möglich, dieses über den Reiter "Dokumente" hochzuladen. Folgende Dateitypen werden unterstützt:

  • *.doc

  • *.docx

  • *.odf

  • *.pdf

  • *.ppt

  • *.pptx

  • *.ps

  • *.rtf

  • *.txt

  • *.xls

  • *.xlsx

Sie müssen nach der Übersetzung den Text kopieren und in ein Dokument einfügen. Herunterladen ist nicht möglich. Für Touchscreen oder Endgeräte mit Screen Pen kann der User das Text-Eingabetool wechseln. Ist der Anwender mit der Übersetzung nicht zufrieden und hat einen besseren Vorschlag, kann er die Übersetzung in der Zielmaske ändern. Dieses Feature wird seit 2014 rege genutzt.

Laut Google eigenen Angaben hatten im April 2016 bereits 3,5 Millionen Nutzer 90 Millionen Änderungsvorschläge vorgenommen. Für gängige Sprachen wie Englisch, Französich und Italienisch nutzt Google mit Neural Machine Translation system (GNMT) eine verbesserte Version, die wie DeepL, auf neuronalen Netzwerken basiert. Hierbei wird nicht jedes Wort einzeln übersetzt, sondern ganze Sätze und Wörter in Kontext zueinander gesetzt. Neu ist auch die direkte Übersetzung in Apps wie WhatsApp. Einfach den Text in einer beliebigen App kopieren und durch Tippen auf das Google Übersetzer-Symbol übersetzen lassen. Es werden alle Sprachen unterstützt.

DeepL: Features und Funktionen

DeepL ist ein deutsches Übersetzungstool, das seit Spätsommer 2017 auf dem Markt ist. Bis zu einer Textlänge von 5.000 Zeichen ist die Nutzung kostenlos. Seit März 2018 bietet DeepL für den kommerziellen Einsatz eine API des Übersetzers an, der es Unternehmen ermöglicht, den Dienst auf ihren eigenen Plattformen anzubieten. Mit DeepL lassen sich Texte aktuell in 26 Sprachen übersetzen: Bulgarisch, Chinesisch Dänisch, Deutsch, Englisch, Ethnisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Japanisch, Lettisch, Litauisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Schwedisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch und Ungarisch.

Die Benutzeroberfläche ist genauso übersichtlich wie die von Google Translate. Es gibt ein Eingabefeld für die zu übersetzenden Texte (links) und das Ergebnis in der gewünschten Sprache (rechts). Eingestellt ist das Übersetzungsfeld auf Any Language-Deutsch - wie auch beim Google Translator. Das Besondere: User können sich auch Synonyme oder alternative Formulierungen anzeigen lassen, indem Sie eines der im Satz genutzten Worte anklicken.

Das gilt für beide Seiten - sowohl für das Eingabefeld (Synonym) als auch das Ausgabefeld (Formulierungen). Die verwandten Wörter basieren auf dem DeepL eigenen Onlinewörterbuch Linguee, das zusätzlich zum Übersetzungsprogramm den Usern für 23 Sprachen darunter Englisch, Französisch, aber auch Chinesisch oder Estnisch zur Verfügung steht. Dieses ist bereits seit 2009 auf dem Markt.

Wie auch bei Google Translator ist die Texteingabe auf ca. 5.000 Zeichen beschränkt, was der Anwender auch hier durch mehrmaliges Löschen und Eingabe des nächsten Textabschnitts umgehen kann. Möglich ist zudem die Übersetzung von Dokumenten. Hier unterstützt DeepL per drag and drop oder direktem Zugriff auf den Computer aktuell Word (.docx) und PowerPoint (.pptx).

Mit dem Online-Übersetzer DeepL können die User einzelne Worte auch durch deren Synonym ersetzen
Mit dem Online-Übersetzer DeepL können die User einzelne Worte auch durch deren Synonym ersetzen
Foto: Deepl

Laut DeepL eigenen Informationen sind die Übersetzungen dreimal besser als die der Konkurrenz. Die neuronale Übersetzungsmaschine hat das Software-Unternehmen mit mehr als 5.100.000.000.000.000 Rechenoperationen pro Sekunde trainiert und dafür extra einen Supercomputer in Island gebaut. Damit ist DeepL in der Lage,eine Millionen Wörter in unter einer Sekunde zu übersetzen.

DeepLs neuronale Netzwerke wurden mit über einer Milliarde übersetzter Sätze von hoher Qualität trainiert, die von der Übersetzungssuchmaschine Linguee bereitgestellt werden - erklärt der Softwarehersteller. Dadurch, so ist sich das Start-up sicher, hat DeepL einen unschlagbaren Vorteil gegenüber anderen maschinellen Übersetzungssystemen. Hochwertige Referenzen von golem.de, Le Monde, La Reppublica sprechen sich für DeepL aus und loben die Vorteile des neuen Übersetzungstools gegenüber der Konkurrenz von Google, Microsoft oder Facebook.

DeepL lässt in einem Blindtest die Konkurrenz hinter sich

Zum Launch der DeepL Übersetzungssoftware hat das Startup 100 Sätze von DeepL, Google Translate, Bing Microsoft Translator und dem Facebook Translator übersetzen lassen. Und die Ergebnisse anschließend von professionellen Übersetzern beurteilen lassen. Sie wussten dabei nicht, welche Übersetzung von welchem System stammt. DeepLs Übersetzungen gewannen dreimal so häufig wie die Konkurrenz.

In einem Blindtest lässt DeepL bei seinen Übersetzungen die Konkurrenz klar hinter sich
In einem Blindtest lässt DeepL bei seinen Übersetzungen die Konkurrenz klar hinter sich
Foto: DeepL

Übersetzungen mit Google Translate und DeepL im Vergleich

Vor allem bei komplexeren Texten und Satzkonstruktionen gewinnt die Übersetzung von DeepL gegenüber der von Google Translate. Aber letztendlich kommen alle Online-Übersetzer an ihre Grenzen. Je gängiger die Sprache umso korrekter fällt die Übersetzung aus. Einfach gehaltene Texte, Small Talk im Urlaub oder sich einen ersten Überblick über ein englisch verfasstes Handbuch zu machen, dafür lassen sich die Übersetzungstools unkompliziert nutzen.

Wer jedoch eine Übersetzung offizieller Dokumente, Fachtexte oder juristisch formulierter Verträge benötigt, braucht einen Übersetzer, der die Sprache beherrscht, sich im Fachgebiet auskennt und das sprachliche sowie kulturelle Feingefühl mitbringt.

Mit den Übersetzern unterwegs

Google bietet seit 2010 für das mobile Betriebssystem Android eine App an, die im Online-Modus alle 103 und im Offlline-Modus 59 Sprachen übersetzt. Voraussetzung dafür ist die OS-Version 4.2 oder höher. In höheren Versionen und entsprechender technischer Ausstattung des mobilen Gerätes, stehen zusätzliche Funktionen, wie zum Beispiel die Kamera-Sofortübersetzung zur Verfügung.

Geräte, die über das Apple-Betriebssystem iOS laufen benötigen zum Ausführen des Google Übersetzers ein iPhone 4S oder höher mit der Betriebssystem-Version 11 oder höher. Auch hier stehen den Nutzern, neben der normalen Eingabe-Übersetzung, Funktionen wie Kamera-Sofortübersetzung oder die direkte Übersetzung von Unterhaltungen (70 Sprachen) zur Verfügung.

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