Ministerium will notfalls auf Eigenoptimierung setzen
Herkules soll im Januar 2005 starten
Hintertüren und Alternativen
Eine Hintertür hat sich ISIC-21 trotz Verhandlungsabbruch offen gehalten. "Falls sich das Ministerium mit TIS nicht einigen kann, stehen wir eventuell für weitere Gespräche zur Verfügung", sagt EADS-Sprecher Meißner. Auch im Haushaltsausschuss wird fieberhaft an Alternativplänen gearbeitet. "Ich sehe drei Wege", sagt Elke Leonhard. "Entweder wir einigen uns mit dem TIS- oder dem ISIC-Konsortium, oder wir wählen ein Modell der Eigenoptimierung mit verschiedenen Teilprivatisierungen." Egal welche Lösung am Ende angestrebt wird, das Ministerium hält weiter am Starttermin Januar 2005 fest.
Herkules ist das größte Modernisierungsvorhaben der Bundeswehr. Für zehn Jahre sollen alle zivilen, nicht sicherheitskritischen IT-Systeme von der Privatindustrie modernisiert und betrieben werden. Das will die Bundeswehr sich etwa 6,6 Milliarden Euro kosten lassen, die sie in Jahresraten von je 665 Millionen Euro zahlen will.
Die privaten Anbieter sollen dafür zwei Verwaltungsrechenzentren modernisieren und betreiben, sowie ein flächendeckendes, leistungsstarkes Netz für Telekommunikation und Datenverkehr aufbauen und betreiben. Weiterhin werden alle Bundeswehrrechner auf eine moderne, einheitliche Software umgestellt. Zur Durchführung der Aufgaben soll eine IT-Gesellschaft gegründet werden, an der die Privatindustrie die Mehrheit und die Bundeswehr maximal 49,9 Prozent hält.
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