Strategien


Oracle-President Hurd gratuliert

Herzlichen Glückwunsch zu HANA!

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Immer wieder gibt es Beschwerden darüber, dass der Vertrieb von Oracle aggressiv sei und Kunden von allen Seiten bearbeite. In ihrer Collaboration-Keynote sagten Sie, dass Sie das Leben für die Kunden leichter machen wollten. Könnten Sie dieses Vorhaben konkretisieren?

"Neue Kultur im Vertrieb"

Hurd: Wir stellen zurzeit viele Sales-Leute ein. Ein Grund dafür ist, dass wir die Abdeckung erhöhen wollen. Ein anderer, dass wir mehr Spezialisierung wollen. Wir halten es für wichtig, dass ein Vertriebsmitarbeiter eine Menge über HCM weiß und sich im Gespräch mit einem Personalchef genauso wohl fühlt wie mit einem allgemeinen App-Einkäufer. Außerdem haben wir unser Verkaufspersonal mit Technologie-Experten verstärkt, was sicherlich auch unseren Kunden willkommen ist.

Wenn Sie sagen, dass Oracle-Verkäufer aggressiv sind, muss das nicht unbedingt eine schlechte Sache sein. Wir wollen keine passiven Mitarbeiter, unsere Leute sollen den Kunden dabei helfen, dass sie ihre Ziele zu erreichen. Wir haben in der Vergangenheit in der Tat häufig die Vertriebsregionen verändert. Das hat einiges verschlimmert. Und da wollen wir zu einer neuen Kultur kommen, wir streben Beständigkeit und Konsistenz in unseren Sales-Beziehungen an.

SAP hat klar die Devise ausgegeben, mit seiner HANA-Plattform im Datenbank-Markt Anteile auf Kosten von Oracle gewinnen zu wollen. Insbesondere sollen die unter SAP ERP liegenden Oracle-Datenbanken ersetzt werden. Sehen Sie sich durch HANA bedroht?

Hurd: Wenn ich als CIO über die Dinge nachdenken würde, die mich groß machen, käme eine Migration auf HANA nicht auf die Liste. Da stünden andere Fragen drauf: Sorge ich für InnovationInnovation? Helfe ich meinem Unternehmen, das Kundenerlebnis zu verbessern? Es muss eine klarere Mission geben, als nur das eine durch das andere zu ersetzen. Es braucht zumindest irgendeine Form von Wertzuwachs. Alles zu Innovation auf CIO.de

Würden Sie einfach so an ihrem ERP-Herzstück herumdoktern und die Infrastruktur auswechseln - mit dem Risiko, dass alles auseinanderfällt oder nicht funktioniert? Unsere Haltung zu SAP ist: Wenn sie Zeit und Geld für den Datenbank-Markt verwenden wollen, ist das bestens. Manche Leute munkeln, dass sie damit vermutlich den gleichen Erfolg haben werden wie mit ihrer Middleware-Strategie. SAP sagt ja, dass HANA das am schnellsten wachsende Produkt in seiner Geschichte sei. Wenn HANA ihre größte Innovation ist, kann ich nur sagen: Herzlichen Glückwunsch!

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