Arbeitsmoral sinkt durch ausgegliederte HR-Einheit

HR-Outsourcing birgt Gefahren

16.08.2004
Von Detlef Scholz
Im Bereich des HR-Outsourcing setzen die Anbieter nun vermehrt auf Gesamtkonzepte. Sie ermuntern auslagerungswillige Unternehmen dazu, auch die Funktionen wichtiger HR-Entscheidungsträger auszugliedern. Das folgt aus einer Untersuchung der BPO-Beratungsfirma Everest Group.

Ein Drittel der HR-Outsourcing-Verträge (Human Ressources) beinhaltet Schätzungen zufolge das Gebiet Personaltraining und -Ausbildung. In knapp 30 Prozent aller Auslagerungen im HR-Bereich geht es um Performance-Management. In etwas mehr als jedem zehnten Fall werden auch strategische HR-Funktionen ausgegliedert.

In anderen horizontalen BPO-Segmenten wie FinanzenFinanzen und Buchhaltung scheuen Unternehmen davor zurück, strategisch wichtige Funktionen wie die Budgetierung und die Management-Analyse auszulagern. Sie fürchten den Verlust der Kontrolle. Top-Firmen der Branche Finanzen

Beim HR-Outsourcing sollten in gleicher Weise die Alarmsirenen schrillen, so die Everest Group. Das Consulting-Unternehmen empfiehlt, nur HR-Basisfunktionen wie Gehaltsabrechnungen, die Bearbeitung von Mitarbeiteranfragen oder das Auffrischen der Personaldaten für OutsourcingOutsourcing vorzusehen. Sämtliche Aufgabenbereiche hingegen, die von strategischer Bedeutung sind, sollten so weit wie möglich im Haus bleiben. Denn nur hier sitzen die Leute, die diese wichtige Materie und die Bedürfnisse der Mitarbeiter ausreichend kennen. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Das Auslagern wichtiger Entscheidungsebenen im HR-Bereich hat erfahrungsgemäß in fast allen Branchen die Arbeitsmoral ausgelaugt. Eine ausgegliederte, zentralisierte HR-Einheit könne einen guten HR-Abteilungsleiter nicht vollwertig ersetzen, so die Studienmacher. Vielmehr sollte das HR-Outsourcing als Gelegenheit begriffen werden, eine aufgeblähte HR-Bürokratie zu verschlanken und neu zu strukturieren.

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