IT Excellence Benchmark


Interview mit Peter Meyerhans

"Ich suche nicht die Nähe zum Anwender"

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Tatsächlich hat uns dieses Vorgehen nicht einmal Investitionen gekostet, die zur Verbesserung geführt haben, sondern lediglich einen anderen Umgang mit Problemen, einem Plus an Arbeitszeit für Anwenderschulungen und eine (selbst)kritische Betrachtung beim Thema Peripherigeräte.

CIO.de: Was ist überhaupt das Geheimnis Ihres Erfolgs? Was macht die große Zufriedenheit der Mitarbeiter mit der IT in Ihrem Unternehmen aus?

Nähe zum Business, nicht zum Anwender

Meyerhans: Ich suche bei meiner Tätigkeit nicht die Nähe zum Anwender, sondern die Nähe zum Business. Das hört sich wie ein Widerspruch an, ist es aber nicht. Anwendernähe bedeutet endlose und letztlich unerreichbare Individualität. Nähe zum Business bedeutet ein Verbessern der Wertschöpfung. Ich denke, dass es mir sehr gut gelungen ist, das Business zu verstehen - das betrachte ich als absolute Grundvoraussetzung.

Zudem hatte ich meine IT schon früh auf Dienstleistungskurs gebracht und stand dann am Ende der Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Die Aussicht, ewig nur als "Schuhabstreifer" dazustehen, fand ich nicht so verlockend. Aus diesem Grunde provozierte ich die Firma mit einer Idee: Ab jetzt versteht sich die IT als euer Partner und bewegt sich mit euch auf Augenhöhe. Das hat, wie Sie sich vorstellen können, richtig Leben in die Bude, aber letztendlich die IT auch deutlich nach vorne gebracht.

Meine Grundeinstellung ist außerdem von Perfektion geprägt. Ich selbst bin ein extrem kritischer und anspruchsvoller IT-Anwender. Diese Kombination ist zwar sehr beschwerlich für mein Team aber sehr beliebt bei den Anwendern, weil sie davon direkt profitieren. Und - zu guter Letzt: Ich habe praktisch nichts outgesourced, und keine Dienste aus dem billigen Osten in Anspruch genommen, schon gar nicht aus anonymen Call-Centern. Das betrachte ich persönlich als eine Wertschätzung meiner Kunden.

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