Geschäftseinbruch

Intel-Chef legt Sparplan vor

31.10.2022
Das Geschäft mit PC-Prozessoren ist nach wie vor die tragende Säule von Intel. In Zeiten heißer Nachfrage zu Beginn der Pandemie war das lukrativ. Jetzt muss der Chip-Riese den Rotstift ansetzen.
Für Intel-Chef Pat Gelsinger kommt die Abschwächung des Geschäfts zur Unzeit.
Für Intel-Chef Pat Gelsinger kommt die Abschwächung des Geschäfts zur Unzeit.
Foto: Intel

Der Chipkonzern IntelIntel wird hart vom Abschwung des PC-Marktes getroffen und greift zu umfangreichen Sparmaßnahmen. Im vergangenen Quartal fiel der Konzernumsatz im Jahresvergleich um ein Fünftel auf 15,3 Milliarden Dollar (15,35 Mrd Euro). Unterm Strich brach der Gewinn sogar um 85 Prozent auf eine Milliarde Dollar ein. Alles zu Intel auf CIO.de

Im kommenden Jahr will Intel nun die Kosten um drei Milliarden Dollar senken - und peilt bis Ende 2025 sogar jährliche Einsparungen von acht bis zehn Milliarden Dollar an. Wie viele der mehr als 120.000 Intel-Beschäftigten vom Sparkurs betroffen sein werden, ist bisher unklar. Intel erwäge auch Verkäufe von Unternehmensteilen, sagte Konzernchef Pat Gelsinger dem "Wall Street Journal".

Im vergangenen Quartal wurde bereits eine Belastung von 664 Millionen Dollar für Umbaumaßnahmen verbucht. Die Intel-Aktie legte im frühen US-Handel am Freitag um rund zehn Prozent zu.

Intels Schicksal hängt an weltweiten PC-Verkäufen

Für Intel spielt das Geschäft mit Chips für Personal Computer nach wie vor eine große Rolle - und der Markt war zuletzt deutlich geschrumpft. Der Umsatz von Intels PC-Sparte fiel im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar, vor allem durch einen Abschwung bei Notebook-Chips. Der operative Gewinn des Bereichs fiel um mehr als die Hälfte auf 1,65 Milliarden Dollar. Die weltweiten PC-Verkäufe fielen im vergangenen Quartal nach Berechnungen von Marktforschern um 15 Prozent.

Aber auch im Geschäft mit Rechenzentren gab es einen kräftigen Rückgang von 27 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis der Sparte schrumpfte sogar von knapp 2,3 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf nur noch 17 Millionen Dollar.

Aktuell halten unter anderem die hohe Inflation und Konjunktursorgen Unternehmen von Investitionen in neue Technik ab. Auch der starke Dollar lastet auf dem Geschäft.

Intel rechne damit, dass die wirtschaftliche Unsicherheit sich bis in kommende Jahr zieht, sagte Gelsinger in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Für Intel kommt die Abschwächung des Geschäfts zur Unzeit: Der Konzern investiert gerade Milliarden in den Ausbau der Produktion und Forschung, um bei der Technologie zu asiatischen Rivalen aufzuholen. Die Sparmaßnahmen sind da eine zusätzliche Herausforderung. "Es ist, wie gleichzeitig auf Gaspedal und Bremse zu treten", sagte Gelsinger dem "Wall Street Journal". (dpa/rs)

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