Digitalisierung in der Hotellerie
iPads für alle Mitarbeiter
DigitalisierungDigitalisierung ist ein strapaziertes Wort. Es gehört mittlerweile zum Grundwortschatz jedes Beraters oder Managers, aber oft ist man nach diversen Präsentationen zum Thema nicht unbedingt schlauer, was Digitalisierung eigentlich für den einzelnen oder das betreffende Unternehmen konkret bedeutet. Auf Nicole Kobjoll trifft das nicht zu. Auf dem Personalkongress IT, zu dem der Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber bayme vbm nach München geladen hatte, zeigte die Geschäftsführerin des Hotel Schindlerhofes in Nürnberg, wie Digitalisierung Mitarbeiter motivieren und Zusammenarbeit erleichtern kann. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
Zugang zu zentralen Informationen
"Wir wollten noch bessere Rahmenbedingungen für eine hohe Mitarbeiterleistung schaffen", sagte Nicole Kobjoll, der im Mutterschutz die Idee zu einer Mitarbeiter-App gekommen war. Da sie sich selbst in der Zeit wie abgekoppelt fühlte, erkannte sie, wie wichtig es nicht nur für sie als Managerin, sondern auch für ihre Mitarbeiter ist, auch außerhalb des Büros Zugang zu zentralen Informationen zu haben.
Darum stattete sie alle 66 Mitarbeiter mit einem iPadiPad aus, auf dem unter anderem die neue App installiert war. Für schnelle Information für alle und für eine hohe Transparenz sorgen nicht nur die dort zugänglichen Balanced Scorcards und Dienstpläne für jede Abteilung. Auch die Führungskräfte stellen die Protokolle ihrer Sitzungen allen Mitarbeitern in der App zur Verfügung. Schritt für Schritt wurde die App mit den unterschiedlichsten Bausteinen ergänzt. So können die Mitarbeiter etwa im "Erfolgsspiegel" die aktuellen Tagesumsätze in den einzelnen Bereichen inklusive der Zielvorgaben sehen. Alles zu iPad auf CIO.de
Schnelle, ortsunabhängige Information ist für Nicole Kobjoll aber nur ein Vorteil der App, die andere ist die emotionale und zielgruppenrelevante Ansprache ihrer Mitarbeiter. Dankesbriefe oder Mails zufriedener Gäste werden sofort in die App gestellt. "Für uns ist es die größte Motivation, wenn die Gäste zufrieden sind, darum ist es so wichtig, dass die Dankesbriefe gleich allen zugänglich gemacht werden", sagte Kobjoll.
Workshops werden gern mit Fotoprotokollen oder einem Gruppenfoto der Teilnehmer dokumentiert anstatt mit einem Text oder der Teilnehmerliste. Von Schulungen, etwa über Flambieren oder Cocktail mixen, laden die Teilnehmer kurze Videos hoch, die die Kollegen dann teilen und liken können, ganz wie sie es von sozialen Medien gewöhnt sind. Über die Chatfunktion können sie neue Ideen vorstellen und die der Kollegen bewerten. Jeden Monat küren sie die beste Idee, aber auch den Fehler des Monats.