Umfrage von A.T. Kearney
IT 2020: Was ist in sieben Jahren gefragt?
Um zu verstehen, wie die IT dem Business helfen kann, stelle man sich beispielsweise einen mit rückläufigen Umsätzen konfrontierten Automobilproduzenten vor: Er möchte potenzielle Kunden ansprechen, indem er ihnen maßgeschneiderte Angebote macht. Ein augenfälliger Weg dorthin ist die Nutzung der zahlreichen Kundendaten, die über die In-Car-Informationssysteme in das Unternehmen zurückfließen.
Umgesetzt werden soll diese Idee in Form einer Social-Marketing-Suite, die Daten aus dem internen CRM-System mit denen aus einem externen Social Network verbinde. Auf diese Weise, so die Hoffnung des Autobauers, lassen sich Vertriebs- und Marketing-Aktionen auf bestimmte Kundengruppen und ihre bevorzugten Kanäle zuspitzen.
Der Effekt dieses IT-Ansatzes ist schnell zu erkennen: Der Kunde erhält mehr Aufmerksamkeit und der Anbieter höhere Antwortraten. Ein solches Szenario lässt auch leicht auf Versorgungs- und Telekommunikations-Unternehmen sowie die Finanzindustrie anpassen.
- Zehn goldene Regeln
Die Studien von A.T. Kearney der vergangenen zehn Jahren haben eins gezeigt: Erfolgreiche IT-Chefs passen ihre Betriebsmodelle den künftigen Anforderungen des Business an. Auslösende Faktoren sind die wachsende Digitalisierung und ein stärkerer Wettbewerb. Angesichts dessen entdecken immer mehr Unternehmen, wie wertvoll die IT für sie ist. Allerdings muss die IT auch schnell Ergebnisse bringen. Das Geschäft zu unterstützen, vor allem in Sachen Verkauf und Time-to-Market , das wird ein Schlüsselfaktor für die positive Bewertung der IT-Performance. A.T. Kearney hat drei strategische Ziele entwickeln, die es zu erreichen gilt. Den Weg dorthin kennzeichnen zehn „goldene Regeln“. Wer sie beherzigt, tut sich leichter damit, die Balance zwischen einem wachsenden IT-Wert und sinkenden IT-Kosten zu finden. - Die Digitalisierung des Business vorantreiben
Verhalten Sie sich wie ein Geschäftsführer, nicht wie ein Technik-Guru. - Die Digitalisierung des Business vorantreiben
Entwickeln Sie die Fähigkeit, Business- Bedürfnisse mit IT-Anforderungen zu vernetzen. - Die Digitalisierung des Business vorantreiben
Finden Sie ein Geleichgewicht zwischen elaborierten Lösungen für die Kernprozesse und standarisierten Paketen für die Commodities. - Das Geschäft vereinfachen und die IT-Architektur optimieren
Konzentrieren Sie sich zuerst auf eine von der IT getriebene Vereinfachung des Business. - Das Geschäft vereinfachen und die IT-Architektur optimieren
Verringern Sie die Anzahl der Applikationen, aber erhöhen sie gleichzeitig den Anteil von wertsteigernden Funktionen. - Das Geschäft vereinfachen und die IT-Architektur optimieren
Ziehen Sie in Betracht, auf der grünen Wiese zu neu beginnen, anstatt am alten Modell herumzudoktern. - Das Geschäft vereinfachen und die IT-Architektur optimieren
Bieten Sie am Frontend Innovationen, aber nutzen sie hochstandardisierte Technik am Backend, sprich: bei Server, Speicher und Netzen. - Agile, kosteneffiziente IT liefern
Finden Sie ein Gleichgewicht zwischen Agilität und Kosten (anstatt die Kosten allein zu betrachten). - Agile, kosteneffiziente IT liefern
Installieren Sie, falls nötig, agile Teams parallel zur traditionellen IT. - Agile, kosteneffiziente IT liefern
Dezentralisieren Sie die wertschaffenden IT-Funktionen, aber zentralisieren Sie große Teil der Delivery-Funktion – oder lagern Sie sie ganz aus.
Der CIO hat einen "Sitz am Tisch"
In den beiden letztgenannten Branchen spielt die IT eine besonders große Rolle, während sie woanders derzeit nur eine Support-Funktion hat. Das spiegelt sich auch in der Häufigkeit wider, mit der der CIO einen Sitz im Vorstand hat: In BankenBanken und VersicherungenVersicherungen ist es schon gang und gäbe. Top-Firmen der Branche Banken Top-Firmen der Branche Versicherungen
In der näheren Zukunft wird sich dieser Trend sogar noch verstärken. A.T. Kearney fragte die Studienteilnehmer, ob sie einen IT-Vorstand für sinnvoll halten. Fast 45 Prozent äußerten sich positiv, dass spätestens 2020 die IT ein eigenes Vorstandsressort haben werde.
Allerdings weist dieser Wert eine große Streuung auf: Im der Finanzindustrie und im Bereich Telco, Hightech und MedienMedien liegt er bei der Hälfte der teilnehmenden Unternehmen, in den Versorgungsunternehmen beträgt er nicht einmal ein Drittel.
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