Wachstum aufgrund des schwachen US-Dollars

IT-Dienstleister arbeiten mit geschönten Zahlen

22.06.2004
Von Michael Kallus
Der weltweite Markt für IT-Services ist im vergangenen Jahr um 6,2 Prozent gewachsen. Rechnet man die Zahlen jedoch auf lokale Währungen um, ergibt sich ein anderes Bild. Das zeigen die Marktzahlen, die das Marktforschungsunternehmen Gartner jetzt veröffentlicht hat.

Nach vorläufigen Zahlen von Gartner sind die weltweiten Umsätze im vergangenen Jahr von 526 Milliarden (2002) auf 569 Milliarden US-Dollar gestiegen. US-amerikanische Unternehmen führen weiterhin am IT-Markt, sie haben einen Anteil von fast 60 Prozent. IBMIBM bleibt laut Gartner der größte Anbieter. Der Konzern hat 2003 mit 42,6 Milliarden US-Dollar 6,2 Prozent mehr Umsatz erzielt, sein Anteil am Weltmarkt blieb unverändert bei 7,5 Prozent. Alles zu IBM auf CIO.de

Der starke Kursanstieg vieler internationaler Währungen gegenüber dem US-Dollar hat laut Gartner jedoch verschiedene Zahlen verfälscht. Anbieter außerhalb der USA hätten ein überhöhtes Wachstum gemeldet, nachdem sie lokale Währungen in US-Dollar umgerechnet hatten.

Das lässt sich laut Gartner gut am unterschiedlichen Wachstum in den Regionen ablesen. Der Markt in Nordamerika ist nur um 1,1 Prozent gewachsen, während Westeuropa mit 11,8 Prozent die höchste Rate verzeichnen würde. Legt man jedoch die lokalen Währungen zugrunde, sind die Ausgaben für IT in vielen westeuropäischen Ländern sogar gesunken, so die Marktforscher. In Euro gerechnet hat der IT-Markt in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) im vergangenen Jahr um 4,8 Prozent verloren.

Der gleiche Einfluss der Währung zeigt sich laut Gartner im asiatisch-pazifischen Raum und in Japan. Deren IT-Märkte sollen im vergangenen Jahr um 10,3 und um 11, 3 Prozent gestiegen sein. Rechnet man jedoch in Yen schrumpfen die 11,3 auf 3,5 Prozent.

Weltweit gesehen wurden IT-Management- and Process-Management-Services 2003 am meisten nachgefragt. Die Bereiche sind um zehn und 9,3 Prozent gewachsen. Die Marktforscher von Gartner führen das auf den Wunsch der Unternehmen zurück, IT einzukaufen, um Kosten zu kontrollieren. Anbieter von IT-Beratung hatten hingegen ein weiteres hartes Jahr, ihr Bereich konnte nur um 0,1 Prozent zulegen.

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