Elektronische Patientenakte vernetzt 46 Kliniken
IT-Großprojekt bei den Rhön-Kliniken
Die WebEPA ist eine gemeinsame elektronische Plattform, um medizinische Daten zwischen Einrichtungen des Gesundheitswesens deutschlandweit auszutauschen. Damit wird die Kommunikation zwischen den verschiedenen klinischen Dokumentations-, Krankenhausinformations-, Bildspeicher- und Arztpraxissystemen in insgesamt 46 Krankenhäusern und den zugehörigen Medizinischen Versorgungszentren des Rhön-Klinikum Konzerns ermöglicht.
Nach Einwilligung des Patienten können Informationen wie Einweisungen, Entlassbriefe und Befunde zwischen den an seiner Behandlung beteiligten Ärzten ausgetauscht werden. Nachdem die WebEPA bereits im Herzzentrum Leipzig (Universitätsklinik) und Parkkrankenhaus Leipzig-Südost bei Pilotprojekten eingesetzt wurde, steht nun der konzernweite Roll-out bevor. Die Kooperation soll dann auch den ambulanten Sektor, insbesondere niedergelassene Ärzte, mit einschließen.
Die von Siemens entwickelten Software-Komponenten der WebEPA, basierend auf Soarian IC, umfassen Befundberichte, -bilder und medizinische Daten, ein Modul für medizinische Konsile sowie einen sogenannten Master-Patient-Index (MPI), der die eindeutige Identifizierung von Patienten über Institutsgrenzen hinweg ermöglicht. Die Vertragspartner sehen in der zukünftigen gemeinsamen Weiterentwicklung der WebEPA die Chance, einen Marktstandard für eine sektorübergreifende interoperable Struktur für ablauforientierte Kooperationen und Koproduktionen von Leistungsallianzen im sich rasch wandelnden Gesundheitswesen zu etablieren.
Die Rhön-Klinikum AG hat sich bereits mit anderen Kliniken, öffentlichen Einrichtungen und dem Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik im Rahmen des Projekts elektronische Fallakte (eFA) zu einem offenen Konsortium zusammengeschlossen und in diesem Rahmen Siemens als Industriepartner benannt. Gemeinsam arbeiten Siemens und Rhön-Klinikum an der Spezifikation der eFA. Die WebEPA soll zukünftig sämtliche Daten eines Behandlungsfalls nach dem eFA-Standard zusammenfassen und den mit der Behandlung befassten Medizinern einen sicheren, sektor- und einrichtungsübergreifenden Datenaustausch ermöglichen. Die Vertragspartner gehen davon aus, dass die eFA im Rahmen der vom Bundesministerium für GesundheitGesundheit geplanten bundesweiten Kommunikationsplattform - der sog. Telematikinfrastruktur - einen wichtigen Beitrag zur Optimierung der Patientenversorgung leisten kann. Top-Firmen der Branche Gesundheit