Deutsche-Bahn-CIO Christa Koenen
IT ist das Herzstück jedes Unternehmens
Welche Talente haben bei Ihnen eine Chance?
Koenen: Egal ob mit oder ohne MINT-Hintergrund, es gibt viele Möglichkeiten bei uns in der IT. Wir haben ein breites Spektrum an Hintergründen - neben Informatik, Physik oder Mathematik zum Beispiel auch Wirtschaftswissenschaften oder Psychologie. Viele Kolleginnen und Kollegen sind auf Umwegen in die IT gekommen, haben sich weitergebildet in Sachen Programmierung, Softwareentwicklung oder Data Scientce. Inzwischen haben wir übrigens eine dreistellige Zahl an Data Scientists in der gesamten Bahn.
Welche Fähigkeiten müssen Kandidatinnen und Kandidaten mitbringen?
Koenen: Ich glaube ganz fest daran, dass - wenn man sich sein ganzes Leben lang weiterbildet - das Studium oder die Ausbildung die Grundlage ist, auf der man abspringt. Man hat alle Möglichkeiten, wenn man mutig und offen ist, Interesse hat und sich anguckt, wo man sich einbringen kann.
25 Prozent Frauenanteil bei DB Systel
Wie hoch ist der Frauenanteil bei Ihnen in der IT?
Koenen: Wir liegen in der DB Systel mit 24 bis 25 Prozent über dem bundesdeutschen Schnitt von 17 Prozent. Wir tun alles, um diesen Anteil weiter auszubauen: Wir bieten beispielsweise Schülerpraktika an - in den letzten Monaten auch virtuell, wir engagieren uns beim Girls' Day mit Programmierkursen, wir haben einige Schulkooperationen, sind beteiligt an MINT-Mentoringprogrammen und wir haben unser eigenes Hochschulnetzwerk mit 40 Botschafter und Botschafterinnen aus der DB Systel, die regelmäßig an 30 verschiedenen Hochschulen Vorträge halten und aus dem IT-Berufsalltag bei der Bahn berichten.
Wie sieht es aus in Sachen Chancengleichheit und Equal Pay?
Koenen: Da gucken wir ganz genau hin, das ist mir ein großes Anliegen. Diese Punkte müssen so normal sein und so klar sein, dass man da nicht mehr drüber sprechen muss.
Sprechen wir über Karriere: Wie sind Sie persönlich vorgegangen?
Koenen: Zunächst habe ich reflektiert und geschaut, ist das, was ich mache, gut? Dann habe ich überlegt, ob mir das reicht oder ob ich weitere Herausforderungen brauche. So bekommt man eine Vorstellung, wo es hingehen könnte. Aber der nächste und der übernächste Schritt, das sind die wichtigen! Wie weit es danach noch geht, das wird sich zeigen …