Kein Zusammenhang mit dem Brexit

Konsumgüterkonzern Unilever verzichtet auf zweites Hauptquartier in London

15.03.2018
Der niederländisch-britische Konsumgüterkonzern Unilever gibt sein zweites Hauptquartier in London nach fast Einhundert Jahren auf.

Dies geschehe im Zuge des schon länger laufenden Programms, die Strukturen des Konzern mit zwei Hauptsitzen in Rotterdam und London zu vereinfachen, wie der Hersteller von Dove-Seife, Magnum-Eis und Lipton-Teeam Donnerstag mitteilte. Konzernchef Paul Polman hatte Anfang Februar noch einmal bestätigt, dass die Entscheidung bald anstünde. Die britische Regierung beeilte sich am Morgen mitzuteilen, dass dieser Schritt nichts mit dem Brexit zu tun habe.

Ein Londoner Hauptquartier muss zukünftig reichen.
Ein Londoner Hauptquartier muss zukünftig reichen.
Foto: e X p o s e - shutterstock.com

Auch von Unilever-Seite betonte dies Finanzvorstand Graeme Pitkethly in einem Telefoninterview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. "Dieser Schritt steht in keinem Zusammenhang mit dem Brexit." Er mache Unilever flexibler. Zudem seien von dieser Veränderung weniger als 100 Mitarbeiter betroffen. Gegenwärtig sei auch unklar, ob Unternehmenschef Polman und er nach Rotterdam umziehen würden.

Die Aktie soll den Angaben zufolge weiterhin in Amsterdam und London notiert sein. Zudem soll in der britischen Hauptstadt die Zentrale für das Geschäft mit Schönheits- und Pflegeartikel (Beauty & Personal Care) platziert werden. Im Zuge seines Umbaus gibt sich Unilever nun insgesamt drei Säulen. Hinzukommen noch Haushaltsmittel (Home Care) und Lebensmittel (Foods & Refreshments)

Den Niederländern wurde in der Vergangenheit von Investoren vorgeworfen, zu schwerfällig zu sein. Gestartet wurde der Umbauprozess nachdem Unilever im vergangenen Jahr erfolgreich einen Übernahmeversuch des US-Konzerns Kraft Heinz abgewehrt hatte. Um die Ertragskraft zu steigern und Ballast abzuwerfen, hatte Konzernchef Polman einen Umbau gestartet, der erste Früchte trägt. Bis 2020 will Unilever etwa 6 Milliarden Euro einsparen und die bereinigte operative Marge auf 20 Prozent heben. (dpa/ad)

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