Kosten- und Ertragsdruck

Landesbank Helaba baut bis zu 400 Stellen ab

19.02.2020
Angesichts von Kosten- und Ertragsdruck baut die Landesbank Helaba Hunderte Stellen ab. Im Zuge einer effizienteren Struktur würden 380 bis 400 Arbeitsplätze bis 2023 gestrichen, teilte das Institut am Mittwoch mit.
Die Helaba sieht keine Alternative zum Stellenabbau.
Die Helaba sieht keine Alternative zum Stellenabbau.
Foto: Helaba

"Mit der neuen und deutlich verschlankten Organisation wollen wir die Nähe zu unseren Kunden weiter erhöhen", erklärte Helaba-Chef Herbert Hans Grüntker in Frankfurt. "Dazu stärken wir unter anderem unseren Vertrieb und führen die Kunden- und Produkteinheiten zusammen." Zugleich würden Abwicklungseinheiten gebündelt und Prozesse gestrafft.

Die neue Struktur für die Landesbank Hessen-ThüringenLandesbank Hessen-Thüringen solle ab Mitte März greifen. Der Abbau der Jobs treffe alle Hierarchie-Ebenen in der Kernbank mit zuletzt etwa 2.700 Vollzeitkräften und solle sozialverträglich erfolgen, hieß es. Entsprechende Verhandlungen mit dem Personalrat liefen. Zugleich werde die Helaba, die konzernweit etwa 6.000 Menschen beschäftigt, in neue Stellen etwa in der IT investieren. Das Institut ist als Dienstleister in Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg Partner für 40 Prozent aller deutschen Sparkassen. Top-500-Firmenprofil für Landesbank Hessen-Thüringen

Stellenabbau sei alternativlos

Die Helaba, die eine Fusion mit dem Wertpapierdienstleister Deka auslotet, hatte das Sparprogramm "Scope" schon angekündigt, um den Kostenanstieg zu bremsen. "Um die Schlagkraft der BankBank zu erhöhen und sie effizienter, agiler und kostengünstiger aufzustellen, ist der eingeschlagene Weg der Kosteneinsparungen angesichts der Herausforderungen in unserer Branche auch für die Helaba alternativlos", erklärte Grüntker, der im Sommer in Ruhestand geht. Top-Firmen der Branche Banken

Verglichen mit anderen Landesbanken hat die Helaba die Finanzkrise 2007/2008 ohne staatliche Rettungsgelder überstanden. Im Jahr 2012 übernahm sie Teile der zerschlagenen WestLB. Doch die Null- und Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank, der harte Wettbewerb in der Branche und die Digitalisierung setzen auch der Helaba zu. (dpa/rs)

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