Kapitalschnitt

Leoni soll von der Börse genommen werden

30.03.2023
Einer der großen Autozulieferer in Deutschland, die Nürnberger Leoni AG, soll von der Börse genommen werden.
Leoni selbst begründet die Schieflage mit der hohen Schuldenlast.
Leoni selbst begründet die Schieflage mit der hohen Schuldenlast.
Foto: Leoni

Im Zuge eines Sanierungskonzeptes soll es einen Kapitalschnitt geben, anschließend soll der österreichische Unternehmer Josef Pierer (KTM) mit frischem Kapital in Höhe von 150 Millionen Euro einsteigen, teilte Leoni am Mittwoch mit. Pierer werde mit 708 Millionen Euro knapp die Hälfte der Schulden übernehmen. Der Rest der Schulden bleibt bei Leoni.

"Bei diesem finanziellen Sanierungskonzept handelt es sich aus Sicht des Vorstandes der Leoni AGLeoni AG um die einzige verbleibende Sanierungslösung", teilte Leoni weiter mit. Die Gremien der Gläubigerbanken und die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, sowie der Bund als Bürgen müssen noch zustimmen. Top-500-Firmenprofil für Leoni AG

Aktionäre könnten leer ausgehen

Wenn das Konzept beschlossen wird, stehen die Aktionäre der Leoni AG am Ende mit leeren Händen da. Da nicht angenommen werde, dass eine Hauptversammlung mit ausreichender Mehrheit zustimmen werde, soll das Konzept auf der Grundlage des neuen Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes durchgesetzt werden.

Leoni stellt Kabel- und Netzwerklösungen für die AutoindustrieAutoindustrie her, darunter Kabelbäume. Ein Teilverkauf, der 400 Millionen Euro in die Kassen spülen und maßgeblich zur Entschuldung beitragen sollte, war Ende vergangenen Jahres geplatzt. Das Unternehmen betont, dass es sein Geschäftsmodell für solide hält und der Grund für die Schieflage vor allem in der hohen Schuldenlast zu suchen sei. (dpa/rs) Top-Firmen der Branche Automobil

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