Meta-Group-Studie
Linux in den Startlöchern
Wenn die CIOs deutscher Unternehmen an Linux denken, steht ihnen nicht selten das berühmte Dollarzeichen in den Augen: Der wichtigste Grund, Linux einzusetzen, ist für jeden vierten IT-Leiter die Kostenreduzierung. Immerhin 61 Prozent erwarten allgemein Verbesserungen in der TCO (Total Cost of Ownership) -Rechnung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung des Marktforschungsunternehmens Meta Group unter 90 IT-Entscheidern.
"Die Erwartungen sind durchaus realistisch", so Markus Huber-Graul, Studienleiter und Senior Consultant bei der Meta Group. Obwohl natürlich die jeweilige Einsatzsituation von Linux berücksichtigt werden müsse, "hat kein einziger Anwender angegeben, dass seine Erwartungen gänzlich zu hoch waren".
Linux ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Angetrieben vom stärker werdenden Druck, in der IT das Sparkonzept der Unternehmensleitung umsetzen zu müssen, befassen sich immer mehr Unternehmen zumindest in Projekten damit. Auch die heftig kritisierte Lizenzpolitik von MicrosoftMicrosoft (siehe CIO 7+8/2002, Seite 16) führt zur Suche nach Alternativprodukten. Inzwischen befassen sich neben vielen anderen DAX-Unternehmen sogar die IT-geprägten BankenBanken und VersicherungenVersicherungen mit dem Gedanken an Open SourceOpen Source. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Open Source auf CIO.de Top-Firmen der Branche Banken Top-Firmen der Branche Versicherungen
Weiteren Aufwind bekam die Szene durch die Ankündigung von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD), in der Bundesverwaltung künftig mit Linux zu arbeiten - und das auch im Desktop-Bereich. "In den vergangenen Monaten ist der Wille, Linux einzusetzen, bundesweit stark gestiegen", bestätigt Alfred Schröder, Geschäftsführer des IT-Beratungshauses Gonicus. "Selbst ohne die rosarote Brille des Dienstleisters ist deutlich, dass immer mehr Unternehmen in die Projektierungsphase gehen."
Das bestätigt die Studie der Meta Group. "Das Interesse an Linux ist groß; erste Erfahrungen sind fast überall vorhanden", so Huber-Graul. Bei immerhin 83 Prozent der 90 Teilnehmer aus Mittelstand und Großunternehmen laufe bereits ein Produktivsystem; 89 Prozent wollen in den nächsten zwei bis drei Jahren auf Linux umsteigen.