Die Zukunftspläne des Konzerns im Überblick

Microsoft - Die Spinne im Netz

07.04.2008
Von Eva Müller

"Das Software-Geschäft generiert pro Jahr 200 Milliarden Dollar Umsatz. Der Werbemarkt dagegen umfasst 500 Milliarden Dollar", beschreibt Steve Berkowitz (49) das Potenzial. Von diesem beeindruckenden Kuchen will sich der neue Chef der Microsoft-Internet-Sparte "ein dickes Stück greifen".

Strategien gegen Suchmaschinenriese Google

Seit Mai 2006 verantwortet der ehemalige Chef der Suchmaschine Ask.com das verlustreiche Web-Geschäft des Konzerns. Mit einem um 60 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar aufgestockten Entwicklungs-Budget will der risikofreudige Manager gegen den Erzkonkurrenten Google antreten. Mit der technisch überlegenen Suchmaschine von Yahoo könnte er dabei einen entscheidenden Schritt voran kommen. Noch aber nimmt der Suchriese der Online-Gruppe von Microsoft permanent Marktanteile im Geschäft mit der Web-Werbung ab.

Microsofts Strategie gegen den schier übermächtigen Wettbewerber besteht aus zwei Schritten. Zuerst will er die Reichweite der Microsoft-Angebote ausbauen und die Nutzer durch "eine emotionale Bindung" länger auf den hauseigenen Seiten halten.

Dann sollen sie mit zielgenauen Anzeigen beglückt werden. Zudem kann sich der ideenreiche Ex-Medienmacher alle möglichen weiteren Formen der Monetarisierung seiner Web-Angebote vorstellen - etwa Umsatzbeteiligungen oder Mikrotransaktionen. "Werbung ist nur der Anfang", lautet sein Credo.

Noch ist das Kernstück der berkowitzschen Loyalitätskampagne das Portal Windows Live. Darauf sind sämtliche Web-Services von Microsoft vereint, so etwa das beliebte E-Mail-System Hotmail mit seinen weltweit mehr als 300 Millionen Nutzern, der Messenger mit fast 300 Millionen Teilnehmern sowie die Fotoaustauschseite Spaces.

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