Gemeinsame IT-Plattform mit anderer Bank misslingt
Milliarden-Projekt der Zürcher Kantonalbank floppt
Schweizer MedienMedien schreiben nun von einem "Milliarden-Flop". Eine Wortwahl, die die Banken so nicht stehen lassen wollen. ZKB-Chef Martin Scholl erklärte denn auch auf einer Pressekonferenz, seinem Unternehmen entstünde durch den Stopp des Projektes ein Abschreibungsbedarf von "weniger als zehn Millionen Franken". Die Waadtländer Kantonalbank beziffert ihren Verlust auf zwei Millionen Franken. Top-Firmen der Branche Medien
Zahlen, die wiederum nicht jeder Kommentator so stehen lassen will. Der Tages-Anzeiger weiß zu berichten, die weniger als zehn Millionen seien "nur die halbe Wahrheit". Glaubt man dem Blatt, hat ein Bank-Mitarbeiter erzählt, die Kollegen hätten die Vorarbeiten zu der geplanten Plattform neben ihrem Tages-Job erledigt - Überstunden, die in den Projektkosten gar nicht auftauchen.
Laut den Informationen des Tages-Anzeigers arbeitet die ZKB seit 1999 an einer neuen Plattform, die die Basis für das gemeinsame Projekt bilden sollte. Angeblich sind vier Fünftel bereits fertiggestellt. Die ZKB soll dafür 1,1 Milliarden Franken ausgegeben haben.
Trauern und Denken
Wie es nun weitergeht, ist offen. ZKB-Sprecher Ackermann: "Wir müssen jetzt zuerst mal Trauerarbeit leisten." Die BCV ihrerseits will in aller Ruhe nachdenken.
Die Zürcher Kantonalbank ist ein Staatsinstitut und die größte Bank der Schweiz. Leiter der Informatik, die die ZKB bei der Logistik ansiedelt, ist Anton Allemann. Laut Tages-Anzeiger investiert die Bank jährlich um die 400 Millionen Franken in die IT. Die BCV ist die öffentlich-rechtliche Bank des französischsprachigen Kantons Waadt (Vaud). CEO ist Pascal Kiener, die Informationstechnolgoie verantwortet Aimé Achard, Head of Business Support.