Connected Car

Mit dem Hightech-Auto vom Südkap zum Nordkap

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

"Flächendeckende Evaluierungen der Straßenqualität könnten zudem nicht nur den Straßenmeistereien die Arbeit erleichtern, bei Fahrten mit dem Navigationsgerät würde auch die Reichweitenanzeige präziser", so Dettling.

Das sei insbesondere für Elektroautos mit ihrem noch geringen Aktionsradius wichtig, denn die Bewegung auf unebener Straße erfordert deutlich mehr Energie.

Use Case 6: Biometrische Analysen

Der Fahrstil von Zietlow und seinen Co-Piloten entspricht nicht dem des Durchschnittsfahrers - hoffentlich. Dennoch lassen sich aus den biometrischen Daten des Cape2Cape-Projekts nutzbare Erkenntnisse über das Verhalten von Fahrern unter Stress, bei Nachtfahrten oder auf Schotterpisten gewinnen.

Das Biometrie-Equipment hat der Schweizer Spezialist Senscore geliefert. Dessen Systeme und Tools erfassen Puls, EKG, Kalorienverbrauch, Atmungsvolumen, Hauttemperatur und andere Parameter. Vor allem Leistungssportler setzen die Senscore-Produkte ein.

Use Case 7: Analyse Fahrverhalten

Der siebte und letzte Use Case schließt an den vorherigen an.

"Die Einbindung von Biometriedaten in die Big-Data-Analyse ist ein mächtiges Werkzeug, um Assistenzsysteme künftig genauer am tatsächlichen Bedarf der Autofahrer auszurichten", erklärt Dettling. Dafür korreliert die Software Aspekte wie Tempomatnutzung, Lenkkorrekturen in Kurven und das Beschleunigungs- und Bremsverhalten.

Ziel ist zum Beispiel, zu ermitteln, wie stark die Ermüdung eines Fahrers gegen Schichtende Fahrstil und Fahrsicherheit beeinflusst. Autobauer sollen Assistenzsysteme künftig besser auf den Fahrstil der Kunden abstimmen können. Versicherungen werden die Kundschaft präziser segmentieren.

Wenn etwa das Vemei­­den von Müdigkeit Unfallrisiken reduziert, könnte ein Versicherer - mittels Tarifen, die das kontinuierliche Monitoring des Fahrstils beinhalten - das Berücksichtigen von Müdigkeitswarnungen durch das Fahrassistenzsystem mit Gutschriften belohnen, erläutert Dettling.

Im Rückblick auf das Projekt sagt HPs Chief Technologist: "Die Cape2Cape World Record Tour 2015 ist somit nicht einfach ein Autorennen um die halbe Welt. Vielmehr gleicht der Touareg einem rasenden Versuchslabor, dessen Ergebnisse dazu dienen können, das Autofahren wie auch generell die Prozesse in unterschiedlichsten Branchen einfacher, wirtschaftlicher und sicherer zu machen."

Rainer Zietlow und seine Co-Piloten sind in neun Tagen, vier Stunden, neun Minuten und 27 Sekunden von Kap zu Kap gebraust.

Sam Koch, dritter Fahrer und Blogger, Teamleader Rainer Zietlow und Marius Biala, zweiter Fahrer sowie Fotograf und Kameramann (v.l.n.r.).
Sam Koch, dritter Fahrer und Blogger, Teamleader Rainer Zietlow und Marius Biala, zweiter Fahrer sowie Fotograf und Kameramann (v.l.n.r.).
Foto: http://www.touareg-c2c2.com

"Got it! The world record is ours!" twitterte Zietlow am 20. September um 19.27 Uhr.

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