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Mobile Betriebssysteme im Vergleich

Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Die Herausforderer: Android, iPhone OS und webOS

Apple hat mit dem iPhoneiPhone und dem dazugehörigen Betriebssystem die Mobile-Welt 2007 gehörig durchgeschüttelt. Nicht nur hat der Konzern bewiesen, dass man ein schnelles, einfaches Touch-Interface liefern kann, auch die klare Fokussierung auf Internet und Multimedia gab es in dieser Ausprägung bei einem Smartphone noch nicht. Vor allem war neu, dass nahezu alle Komponenten perfekt ineinander greifen. Alles zu iPhone auf CIO.de

Apple konnte sich beim Design des iPhones den Luxus leisten, ein komplett neues und optimiertes Betriebssystem zu entwerfen, das keine Altlasten mitschleppen muss. Das hat sich definitiv ausgezahlt, der Media-Player gilt nicht umsonst als einer der Besten in mobilen Geräten. Auch hat es der Konzern geschafft, mit dem App Store den direkten Zugang zu Anwendungen vom Handy aus zu etablieren und als Mehrwert für den Anwender zu positionieren. Erfunden hat Apple den App Store übrigens nicht, beispielsweise hatten viele Nokia-Geräte bereits Zugriff auf einen Programmkatalog - der von Nokia allerdings sträflich vernachlässigt wurde. Der Erfolg des App Stores hat mittlerweile dazu geführt, dass jeder Hersteller ein ähnliches Konzept nachgereicht hat - RIM die App World, Microsoft den Windows Marketplace und Nokia den Ovi Store.

Nach Apple ist Google als nächster in die Domäne der Mobilfunkhersteller vorgedrungen. Der Suchmaschinengigant hat 2008 das erste Smartphone mit Android vorgestellt, das HTC G1. Bei Android setzt Google noch mehr auf das Thema mobiles Internet, als das Apple getan hat. Das bringt zwar Vorteile wie Push-E-Mail oder ständigen Zugriff auf TwitterTwitter und FacebookFacebook, ohne passende Internetverbindung ist ein Android-Smartphone allerding nahezu nutzlos. Auch das Thema Multimedia wurde zu Beginn vernachlässigt. Während US-Nutzer des G1 zudem bei AmazonAmazon direkt vom Gerät MP3s erwerben konnte, fehlt ein passender Client für europäische Geräte bis heute. Alles zu Amazon auf CIO.de Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Twitter auf CIO.de

Mittlerweile gibt es drei Updates für AndroidAndroid namens Cupcake, Eclair und Donut. Alle drei überarbeiten das Betriebssystem und liefern teilweise neue Funktionen nach, etwa einen besseren Android Market oder eine virtuelle Tastatur. Anders als Apple und Palm lizensiert Google das Betriebssystem an Hersteller und baut selbst - noch - keine eigene Hardware. HTC, Samsung, Motorola und Sony Ericsson haben mittlerweile Android-basierte Geräte auf den Markt gebracht oder entsprechende Smartphones angekündigt. Alles zu Android auf CIO.de

Der jüngste Zuwachs ist WebOS, das neue Palm-Betriebssystem. Palm hofft, damit an den Erfolg des Palm OS anzuschließen. Größter Vorteil von WebOS: Es unterstützt ein echtes Multitasking. Nutzer können nahezu ohne Verzögerung zwischen den offenen Programmen, genannt Decks, umschalten. Bislang nutz lediglich der Palm Pre das Betriebssystems, ein zweites angekündigtes Gerät ist der Palm Pixi. WebOS setzt, wie auch Android und iPhone, massiv auf das Internet. Das Betriebssystem ist sehr jung, erstmals vorgestellt wurde es auf der CES im Januar 2009.

Größtes Manko ist, dass der App Katalog, der virtuelle Marktplatz für Palm-Anwendungen, noch nicht für alle Entwickler offen ist, es fehlt also noch an Inhalten und zusätzlichen Programmen. Beim Thema Multimedia kann Palm auch noch nicht wirklich punkten. Der Bildschirm ist für die Wiedergabe von Videos fast ein wenig zu klein, iPod-Verwöhnte stören sich an Zwangspause beim Liedwechsel zu bemängeln. Diese meisten Probleme kann Palm zwar in der Zukunft relativ einfach beheben, sei es mit neuen Modellen, Software-Updates oder der Förderung einer aktiven Entwickler-Community.

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