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Keine Inspiration ohne Transpiration

Munich Re hat seine IT aufgeräumt

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Rainer Janßen, CIO der Rückversicherungsgesellschaft Munich Re, hat mit seinem Team in mehrjähriger Arbeit ein neues, konzernweites Operating-Modell für die IT etabliert.

Das Rad, das Rainer JanßenRainer Janßen 2010 zu drehen beschloss, hätte größer kaum sein können: Infrastruktur und Anwendungsentwicklung sollten gleichermaßen konsolidiert und harmonisiert werden. Parallel etablierte Janßen eine neue IT-Governance- und -Management-Struktur. Profil von Rainer Janßen im CIO-Netzwerk

"Die typische Niederlassung wird einen IT- Mitarbeiter und einen Hund haben. Der Mitarbeiter füttert den Hund, der Hund passt auf, dass der Mitarbeiter nur ja nichts anfasst." Rainer Janßen, CIO der Munich Re
"Die typische Niederlassung wird einen IT- Mitarbeiter und einen Hund haben. Der Mitarbeiter füttert den Hund, der Hund passt auf, dass der Mitarbeiter nur ja nichts anfasst." Rainer Janßen, CIO der Munich Re
Foto: MunichRE

Dem Projekt mit Namen "Mithras" (Munich ReMunich Re IT Heading for Strategic Alignment of Services) vorausgegangen war eine Reihe von Akquisitionen vor allem im nordamerikanischen Raum. Hier hatte Munich Re zum Beispiel 2008 den Spezialversicherer American Modern (bietet unter anderem Versicherungsschutz für Motorräder und Wohnmobile an) und 2009 die auf technische Risiken spezialisierte Versicherungs- und Inspektionsgesellschaft Hartford Steam Boiler übernommen. Die damals in der Kerngruppe längst vorangetriebene IT-Standardisierung erfuhr dadurch einen Rückschlag: Mit den neuen Gesellschaften mussten auch fremde IT-Strukturen integriert werden. Top-500-Firmenprofil für Munich Re

"Mithras" in Daten und Fakten

  • Branche: Rückversicherung.

  • Zeitrahmen: von 2010 bis 2013.

  • Budget: knapp 20 Millionen Euro.

  • Ziele:

  • Schaffen einer globalen Shared-Service-Organisation für Anwendungsentwicklung und Infrastruktur.

  • Gezieltes Offshoring nicht wettbewerbsdifferenzierender Tätigkeiten, dadurch mehr Agilität.

  • Einheitliches Methoden-Framework mit Komponenten wie PMBOK, ITILITIL, COBIT für eine gemeinsame Sprache in der IT auch mit Lieferanten und Partnern. Alles zu ITIL auf CIO.de

  • Vereinheitlichung und Vereinfachung der IT-Infrastruktur.

  • Mehr Perspektiven für Mitarbeiter.

  • Einspareffekte.

  • Globale IT-Governance und Management-Struktur.

  • Ergebnis: Ziele weitgehend erfüllt, jährliche Einspareffekte in Höhe von mehr als 26 Millionen Euro ab 2015.

  • Ansprechpartner: Rainer Janßen, Munich Re.

Trends so früh wie möglich erkennen

Die erste Frage bei derartigen Projekten lautet immer: Wie tief soll die StandardisierungStandardisierung reichen, wie viel Zentralisierung ist gewünscht? Janßens Antwort: "Wir wollten die Infrastruktur und die Anwendungsentwicklung so weit harmonisieren, wie es eben ging." Alles, was nicht wettbewerbsentscheidend sei, müsse nun einmal so einheitlich und kosteneffizient wie möglich gemacht werden, so lautet das Credo des Munich-Re-CIO. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

Eine weitgehend standardisierte Umgebung erleichtere ja auch den raschen Zugriff auf alle Unternehmensinformationen. "Unser Geschäftsmodell setzt die schnelle und zuverlässige Verfügbarkeit von Expertenwissen aus sämtlichen Unternehmensbereichen voraus", sagt Janßen. Für eine Rückversicherungsgesellschaft sei es enorm wichtig, Trends so früh wie möglich zu erkennen.

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