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Keine Inspiration ohne Transpiration

Munich Re hat seine IT aufgeräumt

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Als Beispiel führt der CIO das rapide Ansteigen von Langzeitverletzungen nach Autounfällen an, das etwa seit 2007 zu beobachten ist: Nachdem immer mehr Menschen über das Handy schnell einen Notarzt herbeirufen konnten, ließen sich deutlich mehr Menschenleben retten; viele Unfallopfer überleben heute trotz schwerer Verletzungen.

Solche Veränderungen erreichen die Rückversicherer nur mit großer Verzögerung und über die Erstversicherer. Heute versucht Munich Re, Veränderungen von Schadensverläufen mit Hilfe von frei verfügbaren - also nicht personengebundenen - Daten im Internet und durch deren Auswertung mit Big-Data-Technologie deutlich früher zu erkennen.

Aus einem Dutzend mach zwei

Standardisierung muss jedoch nicht auf eine Zentralisierung um jeden Preis hinauslaufen. Man brauche immer einen Kompromiss zwischen zentral und dezentral, schränkt der CIO ein: "Wir wollten kein französisches Modell - nach dem Motto: Es gibt kein Leben außerhalb von Paris. Aber wir wollten auch kein deutsches Modell mit 16 Bundesländern; sechs täten es in diesem Fall wohl auch."

Im Zuge des Mithras-Projekts konsolidierte Janßen die weltweit etwa ein Dutzend Rechenzentren auf nur noch zwei Standorte: München und Cincinnati. Wieso ausgerechnet da? "Wir haben schon geschaut, wo wir die nötigen Kompetenzen finden", so Janßens Begründung. Und da in Cincinnati eine Reihe von VersicherungenVersicherungen ansässig sei, habe sich die Stadt im Mittleren Westen der USA als Standort geradezu angeboten: Dort passten lokale Kompetenz und Kostenstrukturen, beispielsweise für Rechenzentrumsflächen, zusammen. Top-Firmen der Branche Versicherungen

Auf der nachgelagerten IT-Hierarchie-Ebene etablierte Munich Re drei Hubs, die einen Follow-the-Sun-Betrieb ermöglichen: Neben München sind das Princeton in New Jersey und Sydney. Noch eine Ebene tiefer finden sich die sechs Kompetenzzentren; man könnte sie auch als Shared-Service-Zentren bezeichnen. Ihre Aufgabe ist es, sich auf bestimmte Themen zu fokussieren, wobei dem Konzern daran gelegen ist, die Anwendungsentwicklung jeweils nah am Prozess anzusiedeln. Zentren für die Anwendungsentwicklungen befinden sich in München sowie in Cincinnati und Hartford.

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