IT-Manager wetten
Ohne Asien fehlen uns Fachkräfte
Mehr Asiaten in Deutschland
Warum also nicht Ressourcen aus ferner gelegenen Drittländern anwerben, um mit ihnen vor Ort in Deutschland zusammenzuarbeiten? Diesem Weg stehen heute jedoch noch regulatorische Hürden entgegen. Die Gesetze, was die Zuwanderung von IT-Fachkräften nach Deutschland angeht, sind nach wie vor zu restriktiv, um tatsächlich einen Effekt zu bieten. Obwohl der Bereich durch die Einführung der sogenannten "Blue Card" bereits liberalisiert wurde, bestehen hier immer noch hohe regulatorische Hürden. Des Weiteren steht einer solchen Lösung auch entgegen, dass die IT-Experten aus Drittländern einer Immigration nach Deutschland selber kritisch gegenüberstehen.
Einer aktuellen Studie zufolge zieht es nur knapp zehn Prozent aller ausgewanderten indischen IT-Experten überhaupt nach Deutschland. In dieses düstere Zuwanderungsbild passt die Tatsache, dass indische Unternehmen ihren Mitarbeitern für einen Auslandsaufenthalt in Deutschland eine "Buschzulage" zahlen müssen. Asiatische IT-Experten und Ingenieure gehen viel lieber in die USA, nach Kanada oder nach England, als dass sie sich in Deutschland langfristig niederlassen wollen. Grund hierfür sind nicht nur die restriktiven Einreisebestimmungen, sondern auch andere Barrieren wie die Sprache, die Essgewohnheiten und sonstige kulturelle Unterschiede. Insofern verwundert es auch nicht, dass der Zuzug von ausländischen Experten nach Deutschland immer weiter zurückgegangen ist. Da zeitgleich aber auch der Wegzug von Experten aus Deutschland zugenommen hat, muss man letztendlich wohl konstatieren, dass Deutschland ein Auswanderungsland ist.
Mehr Asiaten im Heimatland
Ein anderer Lösungsansatz ist, dass deutsche Unternehmen ihre Kernkompetenzen besser bündeln und bestimmte Bereiche an Partnerunternehmen herausgeben, mit Kooperationspartnern abdecken oder selber vor Ort entwickeln. Hierfür müssen allerdings zuvor einige "Haus-aufgaben" erledigt werden, um derartige Kooperationen und Eigenentwicklungen erfolgreich ausgestalten zu können. Die Kernkompetenz muss genau definiert, die Abwanderung von Know-how muss verhindert und die eigenen Mitarbeiter müssen bereits heute dahingehend ausgesucht und geschult werden, dass sie morgen mit externen Kooperationspartnern oder den eigenen Mitarbeitern in Asien erfolgreich zusammenarbeiten können.
Die eigenen Prozesse und Systeme müssen so aufgestellt werden, dass sie in bestimmten Bereichen "kooperationsfähig" werden und dass man dennoch sicherstellen kann, dass die Kernkompetenz und das betriebliche Know-how weiter im Unternehmen verbleiben können. Die Herausforderung bei diesem Lösungsansatz liegt darin, dass man bereits heute vielfältige Vorkehrungen treffen muss, um zu einem künftigen Zeitpunkt für eine Kooperation oder ein eigenes Entwicklungszentrum in Asien bereit zu sein.
Wenn man sich die oben genannten Lösungsansätze und die dabei jeweils bestehenden Probleme vergegenwärtigt, stellt man schnell fest, dass die Einbindung asiatischer Dienstleister oder Ressourcen die wohl einzige langfristig sinnvolle Lösung darstellt. Dieses Ergebnis wird auch durch den Zuwachs der Einwohnerzahlen in China und Indien bestätigt. Beide Länder werden schon 2025 jeweils über 1,4 Milliarden Einwohner haben. Damit ließe sich der Ressourcenhunger Westeuropas abdecken.