Forrester-Umfrage
Oracle-Kunden wollen nicht zu Fusion wechseln
Für die geringe Bereitschaft der Oracle-Kunden, von der bestehenden Oracle-Anwendung auf ein Fusion-Produkt umzusatteln, identifizierte die Umfrage eine Reihe von Gründen.
Fusion nicht ausgereift - Lizenz- und Wartungskosten zu hoch
So kritisieren 60 Prozent der Befragten, dass der IT-Konzern keine klare Strategie bei den Business-Anwendungen verfolgt. 54 Prozent halten die Softwareprodukte aus dem Fusion-Portfolio für zu wenig ausgereift. 36 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten, bei Oracle-Fusion-Lösungen seien die Lizenzkosten zu hoch und 28 Prozent beklagten teure Wartungsgebühren. Knapp ein Viertel der Firmen ist mit ihrer derzeit eingesetzten Oracle-Lösung vollauf zufrieden.
Das erklärt, warum eine Mehrheit von 64 Prozent der Oracle-Anwenderunternehmen nur ein Upgrade auf die nächste Version der aktuell eingesetzten Oracle-Lösung durchführen will. Allenfalls ist noch der Umstieg auf die Exadata-Server und eine neue Middleware von Oracle geplant. Ein Viertel der Firmen wollen ihre bisher eingesetzte Version ihrer Oracle-Lösung pflegen, dafür jedoch die Ausgaben begrenzen. 19 Prozent planen den Umstieg auf ein Software-as-a-Service-Angebot (SaaS) oder eine Paketlösung von Oracle. Dagegen überlegen 29 Prozent der Oracle-Kunden, ob sie dabei nicht gleich die Lösung eines Wettbewerbers einführen.
Ein strategisches Dilemma
Nach Ansicht der Forrester-Analysten steht der IT-Konzern derzeit vor einem strategischen Dilemma: Die Fusion-Applikationen sollen dazu beitragen, im Bereich der IT-Lösungen die Umsätze zu pushen und diesen durch steigende Erlöse aus Softwarelizenzen und SaaS-Subskriptionen dauerhaft profitabel zu machen. Doch nach den Umfrageergebnissen könne Oracle derzeit zwar mit steigenden Einnahmen aus dem Wartungsgeschäft rechnen, nicht jedoch mit mehr Umsätzen aus dem Verkauf neuer Fusion-Lizenzen.
Darüber hinaus bestehe die Gefahr, dass der Konzern im Bereich der Business-Anwendungen nicht als Innovator, sondern als Mitläufer wahrgenommen werde. Das aber könne potenzielle Neukunden vom Kauf einer Oracle-Lösung abschrecken.