Interview

Paradigmenwechsel durch SOA

27.09.2006

CIO: Wie könnte denn eine Lösung für den Mittelstand aussehen?

Zencke: Große Unternehmen haben Systeme, die über die Jahre gewachsen sind. Diese können nicht einfach angepasst, geschweige denn abgelöst werden. Die Serviceorientierung wurde daher für viele ein Mittel zur Modernisierung ihrer gewachsenen Systemlandschaften, jedoch mit teilweise erheblichem Aufwand. Ein Mittelständler allerdings kann es sich kaum leisten, seine bereits bestehende Lösung eigenständig auf eine Service-Architektur umzustellen. Ihm fehlen dazu schlicht die Ressourcen. Das ist die Aufgabe der professionellen Lösungsanbieter. Für den Mittelstand müssen fertige SOA-Lösungen entwickelt werden.

CIO: „… entwickelt werden“? Gibt es noch keine solchen fertigen Lösungen?

Zencke: Momentan gibt es sie noch nicht. Aber sie werden kommen. Wie große Firmen erwartet dabei auch der Mittelstand, dass diese Lösungen schrittweise eingeführt werden können.

CIO: Aber warum sollte der Mittelständler überhaupt Interesse an einer neuen IT-Architektur haben?

Zencke: Vor allem der Mittelstand steht unter massivem Druck, sich im Wettbewerb zu behaupten und sich in seinen Kernleistungen zu differenzieren. Hinzu kommen immer mehr Anforderungen von außen. Für den international tätigen Mittelstand etwa nehmen die unterschiedlichen Regularien im Bereich Berichtswesen ständig zu. Gleichzeitig wachsen die Vorgaben, die die großen Geschäftspartner von ihren kleineren Partnern als Voraussetzung zur Geschäftsabwicklung einfordern.

CIO: Wie schafft es ein mittleres Unternehmen, diesen verschiedenen Ansprüchen gerecht zu werden?

Zencke: Dauerhaft nur, wenn es permanent seine Abläufe und Systeme einfach anpasssen kann. Hierfür muss IT kostengünstigere Wege finden. Erste mittelgroße Unternehmen setzen dabei heute schon auf SOA.

Das Interview führte Riem Sarsam.
[riem.sarsam@cio.de]

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