Schwächen bei Cyber-Sicherheit

Politik und Wirtschaft sorgen sich um IT-Sicherheit

05.10.2017
Das Risiko von Cyber-Angriffen auf wichtige Infrastruktur-Einrichtungen wird nach Ansicht von Vertretern aus Politik und Wirtschaft immer realistischer.

Insgesamt drei Viertel der Befragten sahen in einer Trendstudie des Beratungshauses Deloitte eine große Gefahr durch Angriffe etwa auf das Stromnetz oder auf Krankenhäuser. Im vergangenen Jahr stuften nur 27 Prozent der Entscheider einen Zusammenbruch des Stromnetzes als großes Risiko für die Menschen ein. "Die Digitalisierung bringt unzählige und unschätzbare Vorteile, aber sie macht auch verwundbar", sagte Peter Wirnsperger, Partner von Deloitte. Die Akteure schätzten die Situation jedoch überwiegend realistisch ein.

Ebenfalls als großes Risiko wird der Missbrauch persönlicher Daten gewertet. Demnach gaben jeweils zwei Drittel der Befragten an, eine große Gefahr durch Diebstahl privater Daten, Datenbetrug im Internet oder missbräuchliche Nutzung eigener Daten in sozialen Netzwerken zu sehen. Für die repräsentative Studie hat Deloitte gemeinsam mit dem Institut für Demoskopie Allensbach Führungskräfte aus der Wirtschaft sowie Abgeordnete aus Länderparlamenten, dem Bundestag und dem Europaparlament befragt.

Abwehrstrategien erarbeiten

Nach Einschätzung der Befragten sollten staatliche Stellen ihre Kompetenzen zur Abwehr weiter ausbauen. Demnach glauben fast zwei Drittel der Politiker und knapp drei Viertel der Führungskräfte nicht, dass der aktuelle Status Quo ausreicht. Drei Viertel der Vertreter aus der Politik favorisieren allerdings den Ausbau der Kompetenz in staatlichen Institutionen, 56 Prozent der Manager setzen dagegen auf intensive Kooperation von Wirtschaft und Politik.

Sowohl bei der Frage der Verantwortlichkeit als auch bei rechtlichen Belangen ergebe das Meinungsbild viele offene Fragen, sagte Katrin Rohmann, Partnerin von Deloitte. Es gelte, bundesweit klare Definitionen als Voraussetzung für konkrete Abwehrstrategien zu erarbeiten. (dpa/rs)

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