Empfehlungen für erfolgreiche Virtualisierungen

Probleme in der Virtualisierungskette

12.06.2006
Von Thomas Mach/CW.at

Es ist bekannt, dass Virtualisierung ein breit gefächertes Wissen des Administrators erfordert. Zudem darf es nicht auf das Wirtssystem beschränkt sein. Vielmehr muss die komplette Infrastruktur bedacht und gekonnt eingesetzt werden. Das umfasst weit mehr, als es bei der Administration einzelner physikalischer Server-Systeme notwendig ist. Eine konzeptionelle Arbeit des Systemverantwortlichen wird dadurch unabdingbar. Sie beginnt bei der Ist-Aufnahme der vorhandenen physikalischen Systeme und der Überprüfung der jeweiligen Auslastung. Dabei müssen die Maschinen über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Sind besondere Applikationen in einer virtuellen Umgebung vorgesehen (etwa Lohnabrechnung) ist eine noch längere Zeitspanne in Betracht zu ziehen.

Hierbei müssen alle vier Kernkomponenten gecheckt werden. Denn: Schon ein schwaches Glied in der Kette stellt ein potenzielles Problem in Bezug auf Virtualisierung dar. Zum Beispiel ist derzeit eine Vier-Wege-Maschine mit einer dauerhaften CPU-Auslastung von 80 Prozent kein geeigneter Virtualisierungskandidat. Durchschnittswerte bei der Systemauslastung greifen zu kurz, denn Applikationen wie Produktionssteuerungen oder Abrechnungssysteme für Löhne und Gehälter benötigen nur zu bestimmten Zeiten viel Leistung.

Manche Anwendungen machen einen speziellen Kopierschutz in Form von Hardware-Dongle oder Hardware-Prüfsumme erforderlich. Je nach Form und Abfrage des Dongle-Kopierschutzes muss dieser lokal verbunden sein, wodurch eine Virtualisierung der Anwendung unmöglich wird. Ansonsten ist es möglich, serielle, parallele und USB-Hardware und damit auch Dongles mit bestimmten Geräten über das Netzwerk zugänglich zu machen.

Im Zuge der Applikationsprüfung kommt ein weiterer erschwerender Faktor hinzu: die Lizenzkosten. IBMIBM oder OracleOracle lizenzieren ihre Produkte nach physikalischen Prozessoren, weshalb eine virtuelle Maschine auf einem Vier-Wege-System eine Vier- Prozessor-Lizenz benötigt - obwohl sie nur die Leistung einer CPU beansprucht. Durch die kommenden Prozessorgenerationen mit mehreren Rechenkernen wird die Lizenzfrage künftig noch komplexer, da hier kaum explizierte Angaben seitens der Software-Anbieter existieren. Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de

Automatisierung via Script oder Software

Verwaltungsoberflächen vereinfachen die Neuerstellung virtueller Maschinen immens, da sich damit per Mausklick nicht nur Virtual Machines (VM) erstellen, sondern ganze Masseninstallationen nach einem bestimmten Muster vollautomatisch vornehmen lassen. Verzichtet man auf Verwaltungsprogramme wie VMware Virtual Center oder die Virtuozzo Management Console, muss die Automatisierung via Skript realisiert werden.Sämtliche Virtualisierungsanbieter bieten eine schier grenzenlose Anzahl von Möglichkeiten zur Automatisierung mittels Programmierung beziehungsweise Skriptierung an.

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