Hacker School@home
Programmier-Workshops für Kinder und Jugendliche
"Da wir mit der Hacker School die Vision verwirklichen wollen, dass jedes Kind einmal programmiert haben soll, bevor es sich für einen Beruf entscheidet, war klar, dass wir unbedingt ebenfalls ein digitales Angebot schaffen wollten", erzählt Freudenberg. Aufgrund der Idee, die Hacker School auch Kindern und Jugendlichen in ländlichen Gegenden anzubieten, dachte man also bereits vor der Pandemie an ein räumlich unabhängiges Konzept.
Kurzfristige Umsetzung des Konzepts "Hacker School@home"
Die Umsetzung der digitalen Hacker School, also der Hacker School@home, war ursprünglich für Mitte 2020 geplant. Als sich im Februar 2020 abzeichnete, dass die für den Rest des Jahres geplanten Veranstaltungen wohl nicht so stattfinden können, wie man es sich gewünscht hätte, entschied Freundenberg, die Umsetzung der Hacker School@home vorzuziehen. Kurzfristig wurden die zu transformierenden Erfolgsfaktoren - Freundenberg nennt sie die "analogen Kernfaktoren" - wie die Zusammensetzung, der zeitliche Umfang und die bedingungslose Begeisterung, definiert und in ersten Gesprächen die Akzeptanz vollständig digitaler Formate eruiert.
Der spürbare Bedarf der Kinder und Jugendlichen erzwang in dieser Zeit auch schwere Entscheidungen. Zeitweise musste zwischen Perfektion und Umsetzungsgeschwindigkeit abgewogen werden. Im Ergebnis sagte die Hacker School alle geplanten Präsenzveranstaltungen bis auf weiteres ab und entschied sich einstimmig dafür, vorübergehend ausschließlich digitale Formate in Form der Hacker School@home anzubieten.
Pilotprojekt bereits Ende März 2020
Nachdem die ersten Unternehmen Anfang März die geplantetn Veranstaltungen abgesagt hatte und sowohl Teilnehmer:innen als auch Organisatoren der Hacker School in eine kurze Schockstarre verfallen waren, war für Freudenberg und ihr Team klar: "Wir wollen unbedingt eine alternative Lösung anbieten!" Als am 16. März 2020 dann die Schulen geschlossen wurden, konnte die Hacker School innerhalb von fünf Tagen den Prototyp der Hacker School@home umsetzen: Am 19. und 20. März fand die erste Session statt. Zwei ITler und acht Teilnehmer:innen trafen sich in einem ZOOM-Call und programmierten gemeinsam Würfel, Thermometer und Spiele.
Aufgrund des großen Erfolgs dieser ersten Hacker School@home - das Feedback der Teilnehmer:innen war überragend und die Warteliste für diese Session umfasste fast 100 Kinder und Jugendliche - entschied das Team um Freudenberg, diese neue Form der Hacker School nicht nur weiterzuführen, sondern auch weiterzuentwickeln.
"Jede Idee ist erlaubt, der Innovationsdruck der Krise ist eine riesige Chance"
Technologisch setzt die Hacker School@home auf eine Kombination bestehender Standards. Für die Sessions selbst wird Zoom mit einem für Kinder und Jugendliche angepassten Datenschutzkonzept genutzt. Andere Sessions werden im 3D-Learnspace von WBS durchgeführt, wo sich ITler und Teilnehmer:innen als Avatare treffen. "Dieses Setting wird von den Kids als Realitätsäquivalent zum Firmenbesuch anerkannt. So gesehen wird hier also nach wie von in einem Unternehmen programmiert", beschreibt Freudenberg die Parallelen zwischen der analogen und der digitalen Hacker School.