Outsourcing-Deal über 200 Millionen Euro
ProSiebenSat.1 filetiert IT-Tochter - IBM greift zu
Auch die Analysten von Gartner gehen davon aus, dass Web-Mashups bis zum Jahr 2010 zum vorherrschenden Modell für die Erstellung zusammengesetzter Unternehmensanwendungen entwickeln werden. CIOs sollten deshalb sorgfältig beobachten, wie die Anbieter von Applikationen Mashups in ihr Portfolio aufnehmen und weiter entwickeln.
IDC-Analyst Rüdiger Spies fügt dem PSP/IBM-Deal einen weiteren Aspekt an: IBM investiere in diversen Branchen in die vertikalen Industrien, um dort Erfahrungen zu sammeln. Ein Beispiel aus einem anderen Bereich ist die Zusammenarbeit mit Maersk Logistics. Insofern ist das Interesse an PSP nur ein logischer Schritt.
IBM schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe
Für Stephan Kaiser, Analyst bei Pierre Audoin Consultants (PAC) schlägt der amerikanische Konzern zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum Einen stehen die Zeichen in der Medienbranche generell auf Wachstum. "Dort gibt es derzeit noch viele Alt-Systeme, die über kurz oder lang abgelöst werden müssen", sagt er. Zum Anderen könnte IBM mit PSP eine bekannte Referenz in Deutschland vorweisen.
Ein guter Tag also für IBM. Ob das für ProSiebenSat.1 auch gesagt werden kann, steht auf einem anderen Blatt. So kritisiert Wolfgang Kaden, langjähriger Chefredakteur des Manager Magazins, den Sender als einen jener Fälle, "wo mehr Geld ausgeschüttet werden muss, als an Gewinn angefallen ist, wo die Unternehmen also ungeniert und rücksichtslos ausgeplündert werden."
Bei ProSiebenSat.1 will man davon allerdings nichts hören. Kadens Kapitalismus-Schelte habe nichts mit der PSP zu tun, so eine Sprecherin knapp.