Das richtige Tablet
Ratgeber iPad: Mini oder Maxi?
LTE mit Hindernissen
Die LTE-Umsetzung beim iPad 3 war kein Ruhmesblatt für Apple. Jetzt wurde nachgebessert, doch der neue Mobilfunkchip im iPad 4 hat die gleichen Limitierungen wie der im iPhone 5 oder iPad Mini: LTE funktioniert in Deutschland nur bei der Telekom und nur in größeren Städten, da lediglich das 1800-MHz-Band unterstützt wird. Der Bonner Konzern wird sich freuen, LTE für Apple-Produkte exklusiv vermarkten zu können. Für Bestandskunden anderer Anbieter ist Apples Wahl des Mobilfunkchips jedoch ungünstig.
Die neuen iPads im Test
Das iPad Mini stellt genauso viele Punkte dar wie das iPad 2. Das Bild wirkt wegen des kleineren Displays zwar etwas schärfer, kann aber mit dem Retina-iPad nicht konkurrieren. Wer die Retina-Auflösung gewohnt ist, wird sich mit dem iPad Mini nicht so schnell anfreunden können. Helligkeit, Kontrast und Blickwinkel sind sehr ordentlich. Von der Anzahl der darstellbaren Farben bleibt das iPad Mini jedoch deutlich hinter dem Retina-iPad (und dem iPhone 5) zurück.
Von der Geschwindigkeit her gibt es kaum etwas zu bemängeln. Nur bei extrem aufwendigen 3D-Spielen bemerkten wir hier und da leichte Ruckler. Insgesamt liegt die Leistung in etwa auf dem Niveau des iPad 3. Letzteres hat zwar eigentlich mehr Grafikleistung, muss damit aber auch viermal so viele Pixel versorgen.
Sehr gespannt waren wir beim Test der Akkulaufzeit. Hierbei übertrifft das iPad Mini die großen iPads sogar noch. Die Schrumpfkur ist also nicht im geringsten zulasten der mobilen Einsatzfähigkeit gegangen.
Für das iPad 4 verspricht Apple die doppelte CPU- und Grafikgeschwindigkeit gegenüber dem Vorgänger. Um das zu erreichen, setzt Apple den neuen A6X-Chip ein. Bei CPU-und grafiklastigen Tests erreicht das iPad 4 im Durchschnitt tatsächlich etwa Faktor 1,8, also knapp die doppelte Leistung des iPad 3. In einem Test (Linpack) messen wir gar den Faktor 4,6. Doch nicht überall ist der Abstand so groß. In der Praxis, beispielsweise beim Starten von umfangreichen Apps oder beim Laden von Webseiten, fällt der Unterschied kaum auf, da die Leistung hier weniger vom Prozessor abhängt. Fairerweise muss man allerdings einräumen, dass sich auch das iPad 3 im Alltag nicht langsam anfühlt.
Modell |
iPad Mini |
iPad 2 |
iPad 4 |
Speicher-Kapazität |
16 / 32 / 64 GB |
16 GB |
16 / 32 / 64 GB |
Display / Auflösung |
7,9 Zoll (20,1 cm) / |
9,7 Zoll (24,6 cm) / |
9,7 Zoll (24,6 cm) / |
Prozessor |
Dual-Core A5 |
Dual-Core A5 |
Dual-Core A6X, Quadcore-Grafik |
Kameras |
Frontkamera Facetime HD, 720p- |
Frontkamera VGA (640 x 480 Pixel), |
Frontkamera Facetime HD, 720p- |
Wireless |
Wi-Fi 802.11 a/b/g/n; Bluetooth |
Wi-Fi 802.11 a/b/g/n; Bluetooth |
Wi-Fi 802.11 a/b/g/n; Bluetooth |
Ein- und Ausgänge |
nur im Cellular-Modell |
Dock-Anschluss; Kopfhörer |
Lightning-Anschluss; Kopfhörer |
GPS (assisted) |
Lightning-Anschluss; Kopfhörer |
nur im 3G-Modell |
nur im Cellular-Modell |
Besonderheiten |
Unterstützung für Siri, Facetime |
- |
Unterstützung für Siri, Facetime |
Laufzeit |
10 Stunden WLAN-Surfen, Video |
10 Stunden WLAN-Surfen, Video |
10 Stunden, WLAN-Surfen, Video |
Gewicht Wi-Fi / Cellular |
308 g / 312 g |
601 g / 613 g |
652 g / 662 g |
Abmessung |
200 x 135 x 7,2 mm |
241 x 186 x 8,8 mm |
241 x 186 x 9,4 mm |
Preise 16 / 32 / 64 GB |
Wi-Fi: € 329 / 429 / 529 |
Wi-Fi: € 399 (nur 16 GB) |
Wi-Fi: € 499 / 599 / 699 |
Fazit
Im praktischen Einsatz erweist sich das iPad Mini trotz des kleineren Bildschirms als vollwertiges iPad. Es fühlt sich sogar noch leichter und handlicher an, als man anhand der Daten erwarten würde. Das teurere iPad 2 ist als Einstiegsgerät praktisch überflüssig geworden und macht eigentlich nur noch Sinn, wenn man den Dock-Anschluss für vorhandenes Zubehör nutzen will. Das iPad Mini ist ein ziemlich perfektes Gerät für unterwegs. Nur halb so schwer wie das große iPad und trotzdem groß genug, um auch Filme sehen zu können. Das hat es dem iPod Touch klar voraus. Auch im Vergleich zu anderen 7-Zoll-Tablets bietet das iPad Mini das entscheidende bisschen mehr Bildschirmfläche. Der A5 hat durch die kleinere Auflösung des Mini auch Spiele sehr gut im Griff.
Das iPad 4 ist ein Übergangsmodell. Mit dem A6X-Prozessor wird Apple anspruchsvollen Spielen gerecht und hält die Konkurrenz im Schach. Einer der Hauptgründe für die schnelle Ablösung des iPad 3 war vermutlich auch, den Umstieg auf den Lightning-Port konsequent voranzutreiben. Für Besitzer eines iPad 3 lohnt sich der Austausch nur, wenn die maximale Leistung gefordert wird. Für Eigentümer älterer iPads vergrößert die vierte Generation den Abstand weiter, was den Umstieg noch lohnender macht. Das wichtigste Argument bleibt hier das Retina-Display. (Macwelt)