Ausbaufähiger Markt

Russland als Outsourcing-Alternative

26.04.2004
Von Patrick Goltzsch
Beim Outsourcing der Entwicklung von Anwendungen sollten Unternehmen auch eine Partnerschaft mit russischen Anbietern erwägen. Allerdings müssen die Grenzen einer möglichen Kooperation in die Überlegung einbezogen werden, so eine Untersuchung von Forrester Research.

"Russische Anbieter bieten durchaus ausbaufähige und kostengünstige Alternativen zu anderen Anbietern von Auftragsentwicklung in etablierten "OffshoreOffshore"-Ländern wie Indien oder auch zu lokalen IT-Dienstleistern in Industrienationen", sagt Forrester-Analyst Jost Hopperman. Meist handelt es sich jedoch um verhältnismäßig kleine Unternehmen, die nicht so breit aufgestellt sind wie Konkurrenz in Indien. Bei Projekten sollte daher auf die entsprechende Spezialisierung der Partner geachtet werden. Erprobt sind die russischen Programmierer auf den Feldern des Software Engineering, der Systemintegration, der Migration von Altlösungen, oder der Internationalisierung vorhandener Software. Alles zu Offshore auf CIO.de

Die Marktforscher schätzen das Volumen des Marktes für Auftragsentwicklung auf 250 bis 300 Millionen Dollar im Jahr. Auf dem indischen Markt werden dagegen jährlich 9,5 Milliarden Dollar in diesem Bereich umgesetzt. Forrester geht daher davon aus, dass für die Software-Entwicklung in Russland ein erhebliches Potenzial vorhanden ist. Zudem fallen nur verhältnismäßig niedrige Kosten an. Erste Erfahrungen machen Unternehmen wie Boeing, SAPSAP und Tetra Pak. Sie lassen vor allem horizontal angelegte Lösungen wie zum Beispiel Content-Managementsysteme oder Software zur Vertriebsautomation entwickeln. Alles zu SAP auf CIO.de

Im stark fragmentierten russischen Markt erwirtschaften auch die größten Unternehmen im Schnitt nur 15 Millionen Dollar. Teilweise beschäftigen sie nur 750 Mitarbeiter. Innerhalb der gesetzten Zeit- und Budgetrahmen zu bleiben, sehen die russischen Unternehmen als Erfolgskriterien an. Langjährige Kundenbeziehungen sind üblich, starke internationale Präsenz und strategische Partnerschaften mit den Kunden bilden noch eher die Ausnahme.

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