Deutsche Industrie
Russwurm: Hohe Energiepreise gefährden Wettbewerbsfähigkeit
Deutschland gerate immer mehr ins Hintertreffen gegenüber anderen Regionen der Welt, sagte Industriepräsident Siegfried Russwurm am Dienstag in Berlin. Der drastische Energiepreissprung sei eine erhebliche Bedrohung für den Standort.
So koste in den USA lokal gefördertes Gas gegenwärtig gerade einmal ein Fünftel dessen, was in Deutschland zu bezahlen sei. Der Kostenfaktor Energie schwäche längst nicht nur energieintensive Unternehmen, sondern habe spürbare Auswirkungen auf die gesamten Wertschöpfungsketten der IndustrieIndustrie, sagte Russwurm. Produktionsverlagerungen auch in anderen Branchen seien nicht auszuschließen. Top-Firmen der Branche Industrie
Die Bundesregierung müsse die Rahmenbedingungen verbessern. So müssten "sehr schnell" Blockaden für die Energiepreisbremsen aufgelöst werden. Viele Betriebe könnten die Preisbremsen aufgrund der zu restriktiven Randbedingungen gar nicht in Anspruch nehmen.
Die Gas- und Wärmepreisbremse greift für Großverbraucher seit dem Januar, für private Privathaushalte und kleine Firmen dann ab März - mit einer rückwirkenden Entlastung für die Monate Januar und Februar. Für Unternehmen mit hohen Energiekosten gelten laut Wirtschaftsministerium besondere Regelungen und Mitteilungspflichten.
Russwurm sagte, der Bundesverband der Deutschen Industrie rechne für das Jahr 2023 mit einem leichten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 0,3 Prozent. Ab Frühjahr sollte es aufwärts gehen. Zu einer Gasmangellage im Winter werde es wohl nicht kommen. Die Krise sei aber noch nicht vorbei. Einige richtige kalte Wochen könnten die Füllstände der Gasspeicher enorm sinken lassen. Als Industrieland vom Wetter abhängig zu sein, sei keine beruhigende Vorstellung. (dpa/rs)