ERP auf Linux

SAP auf freier Plattform

04.03.2005
Von Patrick Goltzsch

Fehler auf der Betriebssystemebene träten kaum auf, beobachtet Klar. Die entstünden eher auf der Anwendungsseite. Doch Linux sei im Gegensatz zu Windows keine Black Box, wo das System kaum Aufschluss über die Ursachen von Fehlern gebe. "Diese Transparenz erspart uns wiederum Kosten für den Support", sagt Klar.

Zudem steht den Anwendern die Open SourceOpen Source Community unterstützend zur Seite. Über Mailing-Listen tauschen sich Anwender untereinander und mit Entwicklern bei SAP aus. Im deutschsprachigen Raum bildet zudem die Linux-Arbeitsgruppe der SAP-Anwender ein Forum zum Fachsimpeln. Alles zu Open Source auf CIO.de

Anwendergruppen helfen

Seiner Beobachtung nach waren die Early Adopters vor allem Unternehmen, die von Haus aus bereits Linux einsetzten. Die ursprünglich 90 Mitglieder der Gruppe wuchsen jedoch relativ schnell auf jetzt 200. Mit den Neuzugängen erweiterte sich auch sukzessive das Spektrum der behandelten Themen, die nach Erfahrungsberichten, wie dem Einsatz verschiedener Datenbanken von OracleOracle oder IBMIBM, nun auch aktuelle Trends wie Adaptive Computing umfassen. Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de

Dabei zeige sich, dass "Unternehmen, die von Haus aus Unix einsetzen, wenig Probleme haben", sagt Schindewolf. Linux stelle keine speziellen Anforderungen. Doch Schulungen seien notwendig, wenn die Migration aus der Windows-Welt angestrebt werde. Grenzen für den Einsatz von Linux sieht Schindewolf derzeit noch bei großen Installationen, die viel Rechenleistung benötigen. Dem Einsatz auf Systemen mit 16 oder 32 parallelen Prozessoren steht Schindewolf derzeit noch skeptisch gegenüber.

Mittlerweile sei es fast schwer, SAP-Anwendungen zu finden, die nicht auf Linux liefen. "Natürlich würden sich viele Unternehmen ein noch stärkeres Linux-Engagement wünschen", sagt Schindewolf, doch allgemein seien die Anwender mit der Arbeit von SAP zufrieden. Zudem wird der Walldorfer Branchenprimus sein Engagement im Bereich freier Software noch ausweiten. So steht für dieses Jahr auch die Unterstützung der freien Office-Suite Open Office durch die Client-Software von SAP an.

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