ERP auf Linux
SAP auf freier Plattform
Für die Umstellung hat die Firma auf das Know-how der eigenen Techniker vertraut. In Eigenregie haben sie die Applikationsserver aufgesetzt, die Daten unter Windows exportiert und unter Linux wieder einlesen lassen. Um die Wissensbasis im eigenen Haus auszubauen, sorgt das Unternehmen für die Schulung der Mitarbeiter, die wiederum ihren guten Draht zum Linux-Labor von SAP pflegen.
Wie viele andere Unternehmen hatte Siegenia-Aubi erste Erfahrungen mit Linux an anderer Stelle gemacht. Das System kam auf Gateway-Servern, der Schnittstelle zwischen dem hausinternen Netz und dem Internet, zum Einsatz. "Heute setzen wir Linux an den strategischen, sicherheitskritischen Stellen unseres Netzwerks ein", sagt Markus Döhr, der SAP-Linux-Spezialist des Unternehmens. Und natürlich für SAP.
Fünf Applikationsserver mit zwei Prozessoren und ein Datenbankserver mit vier Prozessoren bedienen jetzt die bis zu 800 SAP-Anwender der Firma schneller, als es die alte Installation unter Windows NT je konnte. "Die Kosten für die Intel-Hardware sind geblieben, die Lizenzkosten für Windows waren marginal", wischt Klar die sonst beliebten Argumente für eine Migration beiseite. "Aber wir haben eine höhere Stabilität und bessere Antwortzeiten erreicht."
Es ist ungewöhnlich, die Umstellung nicht mit der Kostenersparnis zu begründen, sondern mit der besseren Leistung des freien Betriebssystems. So kommt IDC in der Studie "Linux Servers Shipping in Many Form Factors to Take On New Workloads" vom Oktober 2004 zu dem Schluss, dass die zunehmenden Wechsel "in Teilen durch das Bestreben der Unternehmen angetrieben werden, ihre Anschaffungskosten für die IT zu senken". Uneins sind sich die Analysten noch darin, was die Gesamtbetrachtung der Kosten angeht. MicrosoftMicrosoft sammelte für die Kampagne "Get the facts" verschiedene White Papers, die belegen sollen, dass Unternehmen auf lange Sicht mit Windows günstiger fahren. Diese Einschätzung stützen allerdings die wenigen nicht von Microsoft gesponserten Studien nicht. Alles zu Microsoft auf CIO.de
Die SAP-Linux-Strategie von Siegenia-Aubi
Unabhängig von diesen Diskussionen hat sich Siegenia-Aubi strategisch auf SAP festgelegt und will, wo immer es möglich ist, Linux als Basis verwenden. Derzeit setzt das Unternehmen SAP-Module unter anderem für Enterprise Resource Planning (ERPERP), Customer Relationship Management (CRMCRM) und Business IntelligenceBusiness Intelligence (BI) ein. Als Datenbank läuft im RechenzentrumRechenzentrum die ursprünglich von SAP entwickelte SAP-DB, die jetzt der schwedische Anbieter MySQL als Open-Source-Projekt unter dem Namen MaxDB pflegt. Der nächste Schritt für die IT kommt mit der Umstellung des Suse-Linux-Enterprise-Servers auf die Version neun. Von der Unterstützung des aktuellen Linux-Kernels erwartet sich Klar einen zusätzlichen Performance-Gewinn. Zudem soll der Datenbank-Server auf die 64-Bit-Plattform des Itanium von Intel wechseln, damit mehr Speicher angesprochen werden kann. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de Alles zu CRM auf CIO.de Alles zu ERP auf CIO.de Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de