Bundeskartellamt stimmt zu
SAP darf Walkme übernehmen
SAPSAP darf nach Ansicht des Bundeskartellamts das israelische Software-Unternehmen Walkme übernehmen. Der Erwerb sei freigegeben, teilte die Behörde mit. Gegen das Vorhaben gebe es keine durchgreifenden wettbewerblichen Bedenken. Europas größtes Software-Unternehmen mit Sitz in Walldorf hatte Anfang Juni angekündigt, Walkme übernehmen zu wollen. SAP legt dafür 1,5 Milliarden US-Dollar auf den Tisch - umgerechnet rund 1,38 Milliarden Euro. Alles zu SAP auf CIO.de
Das israelische Unternehmen ist Anbieter für sogenannte Digital-Adoption-Plattformen, kurz DAP. Diese ersetzen in großen Unternehmen zunehmend klassische Schulungen - beispielsweise, wenn neue Beschäftigte eingearbeitet werden. Die Walkme-Software hilft beim Benutzen und Erlernen von Programmen auf Computern und Smartphones - etwa durch interaktive Anleitungen. Das Unternehmen verspricht, so den Umgang mit der Vielzahl der IT-Systeme zu erleichtern, die in Unternehmen eingesetzt werden.
Walkme ergänzt die SAP-Angebote Signavio und LeanIX
Solche Plattformen stellen aber auch Daten zur Nutzung der Programme und zu möglichen Schwierigkeiten bereit. Mit dem Zukauf erweitert SAP damit auch die eigenen Angebote Signavio und LeanIX, die Unternehmen beim IT-Umbau unter die Arme greifen sollen.
Damit "verstärken wir die Unterstützung für unsere Endanwender deutlich und helfen ihnen, neue Lösungen und Funktionen schnell zu übernehmen, sodass unsere Kunden den maximalen Nutzen aus ihren IT-Investitionen ziehen können", sagte SAP-Chef Christian KleinChristian Klein im Juni. Profil von Christian Klein im CIO-Netzwerk
Markt für Digital-Adoption-Plattformen wird wachsen
Das Bundeskartellamt kommt zu dem Schluss, dass der Markt für solche Lösungen mit der wachsenden Nachfrage nach Unterstützung bei der digitalen Transformation auch künftig wachsen wird. Walkme werde auch nach der Übernahme weiterhin dem Wettbewerb durch andere Anbieter ausgesetzt sein, hieß es.
Mit dem Abschluss der Übernahme rechnete SAP zuletzt im dritten Quartal. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftet Walkme ein Erlösplus von neun Prozent auf umgerechnet 245 Millionen Euro. SAP machte 31,2 Milliarden Euro Umsatz. Zu den Umsatzaussichten für die kommenden Jahre schwieg sich SAP zuletzt aus: Mit dem Zugang zum Kundenbestand habe Walkme aber nun die Chance, sein Wachstum in den kommenden Jahren schneller zu wachsen. (dpa/rs/pma)