Verschlüsselungsfirma
Secusmart will Tablets an den Bund liefern
Die Verschlüsselungsfirma Secusmart will gemeinsam mit Samsung und IBMIBM die Bundesregierung mit abgesicherten Tablet-Computern ausrüsten. Auf der IT-Messe CeBIT in Hannover wird ein erstes Modell auf Basis von Samsungs Galaxy Tab S 10.5 gezeigt, wie Secusmart am Wochenende ankündigte. Die Vermarktung solle im Sommer beginnen. Die nötige Zulassung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) dürfte bis Jahresende vorliegen, sagte Secusmart-Chef Hans-Christoph Quelle der Deutschen Presse-Agentur. Alles zu IBM auf CIO.de
Secusmart versorgt die BundesbehördenBundesbehörden bereits mit abgesicherten SmartphonesSmartphones auf Basis von Geräten des kanadischen Anbieters BlackberryBlackberry, der die Düsseldorfer Firma im vergangenen Jahr übernahm. Die Partner rechneten mit einigen tausend abgesetzten TabletsTablets in diesem Jahr, für 2016 seien Verkäufe im fünfstelligen Bereich angepeilt, sagte Quelle. Alles zu Blackberry auf CIO.de Alles zu Public IT auf CIO.de Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de
Secusmart liefere die Krypto-Software auf dem Tablet sowie die Infrastruktur für den sicheren Datentransfer, auf der bereits die Hochsicherheits-Smartphones aufsetzen. Samsung stellt neben der Hardware seine Sicherheits-Plattform Knox zur Verfügung. Von IBM komme eine Technologie zur Absicherung der einzelnen Apps. Der US-Computerkonzern werde die Tablets voraussichtlich zudem im Ausland vermarkten - auch bei Unternehmen, die viel Wert auf Sicherheit legen.
Auf den Tablets sollen Behörden-Mitarbeiter neben der Arbeit mit E-Mails, Kalender und Kontaktlisten auch vertrauliche Dokumente lesen können, sagte Quelle. Dafür werde es abgesicherte interne App Stores geben. Die Tablets werden der Bundesregierung im Rahmen des aktuellen Vertrags angeboten, nach dem bereits die Smartphones geliefert werden. Die Vereinbarung sieht insgesamt die Lieferung von 10 000 Geräten vor.
Es sei das erste komplett abgesicherte Tablet, das den vollen Funktionsumfang behalte, sagte Quelle. "Bisher ging Sicherheit auf Kosten der Nutzbarkeit." Nun sollen alle möglichen sonst blockierten Apps auf den Geräten genutzt werden können, ohne dass die Sicherheit des dienstlichen Bereichs gefährdet wird.
Die Tablets werden - wie schon die Smartphones - über ein Krypto-Modul im Format einer Micro-SD-Karte abgesichert. Mit der Zeit sollen auch weitere Samsung-Tablets mit entsprechendem Karten-Slot geschützt werden.
Bei dem Kauf von Secusmart durch Blackberry wurde unter anderem vereinbart, dass der Sitz der Firma in Düsseldorf bleibt. Blackberry kooperiert auch international mit Samsung. Der kanadische Smartphone-Pionier hat keine eigenen Tablets mehr im Angebot, seit das 2011 gestartete Modell Playbook floppte und Abschreibungen von mehreren hundert Millionen Dollar verursachte. (dpa/rs)