Nach Kündigung
Siemens verlängert überraschend SAP-Wartungsvertrag
Erst im September hatte Siemens den bisherigen Vertrag mit dem Walldorfer DAX-Konzern gekündigt. Hintergrund, so wurde damals spekuliert, sei der Versuch, in diesem Bereich Kosten zu reduzieren. Das Volumen, zu dem SAP auch jetzt keine Angaben machte, wird auf immerhin rund 30 Millionen Euro geschätzt. Dem Anlegermagazin "Euro am Sonntag" zufolge sinkt der jährliche Preis nun von 35 auf 18 Millionen Euro. Das bezeichnete ein SAP-Sprecher aber inzwischen als falsch.
Offenbar ist die Suche von Siemens nach günstigeren Partnern im Sande verlaufen. Der Zeitschrift Wirtschaftswoche zufolge verhandelte Siemens mit den US-Unternehmen IBM, Rimini Street und dem indischen Anbieter HCL.
Schon im September spekulierten Analysten, dass mit der Vertragskündigung das Tuch zwischen beiden Unternehmen nicht endgültig zerrissen sei. Normalerweise liefen solche Wartungsverträge über ein Jahr, erklärte zum Beispiel IDC-Analyst Rüdiger Spies im CIO: "Ein Wartungsvertrag muss zum Ende seiner Laufzeit entweder neu verhandelt werden oder er verlängert sich automatisch, wenn der Kunde nicht rechtzeitig kündigt." Insofern sei die Kündigung juristisch ein ganz normaler Vorgang - wenn auch unüblich.
Im Fall von Siemens war also zu vermuten, dass es sich zunächst einmal um eine Verhandlungstaktik der außergewöhnlichen Art handelte, die der SAPSAP die Chance gibt, ihrem langjährigen Partner ein neues Angebot zu unterbreiten. Das führte nun offenbar zum Erfolg: Der neue Vertrag zwischen Siemens und SAP hat eine Laufzeit von drei Jahren. Alles zu SAP auf CIO.de