Übernahmepoker beendet

Silver Lake bekommt 63 Prozent an Software AG

30.06.2023
Silver Lake hat sich mit seinem Übernahme-Angebot die Mehrheit an der Darmstädter Software AG gesichert. Insgesamt seien über 63 Prozent der Aktien angedient worden, teilte der Technologie-Investor mit.
Die Software AG hat einen neuen Mehrheitseigentümer und soll von der Börse genommen werden.
Die Software AG hat einen neuen Mehrheitseigentümer und soll von der Börse genommen werden.
Foto: Software AG

Voraussichtlich noch bis zum 17. Juli können weitere Papiere angeboten werden. Silver Lake bekräftigte, keinen Beherrschungs- und/oder Gewinnabführungsvertrag abschließen zu wollen. Die im MDax notierte Software AG soll aber so schnell wie möglich von der Börse genommen werden.

Vorausgegangen war ein Tauziehen zwischen Silver Lake und Bain Capital. Das zu dem konkurrierenden Finanzinvestor gehörende Portfolio-Unternehmen Rocket Software hatte schließlich aufgegeben und eine Vereinbarung über den Verkauf und die Übertragung seiner Beteiligung von 10,02 Prozent an Silver Lakes Übernahmevehikel Mosel Bidco für 32 Euro je Aktie geschlossen.

Ausschlaggebend für den Erfolg von Silver Lake dürfte die Unterstützung des bisherigen Großaktionärs, der Software AG-Stiftung, gewesen sein. Auch Vorstand und Aufsichtsrat hatten von Beginn an für die Offerte geworben. Die Stiftung hatte für ihren Anteil von gut einem Viertel der Aktien einen Kaufvertrag mit Silver Lake abgeschlossen.

Allerdings zwang der Konkurrent den siegreichen Investor zu einigen Zugeständnissen. So hatte Silver Lake zunächst nur 30 Euro je Anteilschein geboten. Nach der Gegenofferte wurde der Angebotspreis auf 32 Euro je Aktie erhöht. Zuletzt hatte der Investor die Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus eine Aktie gestrichen und die Frist zur Annahme des Angebots um zwei Wochen verlängert.

Auf der Hauptversammlung der Software AG im vergangenen Monat war das Management des Unternehmens für sein Verhalten im Angebotspoker von Aktionären hart angegangen worden. Zuvor hatten mehrere große Investoren das Festhalten der Unternehmensführung an dem Angebot von Silver Lake scharf kritisiert. Rocket Software wäre eigenen Angaben zufolge bereit gewesen, bei Unterstützung durch das Unternehmen und den konkurrierenden Investor 36 Euro je Aktie zu zahlen. (dpa/rs)

Zur Startseite