Nach der Fusion
Sitz von Linde und Praxair soll in Dublin liegen
Der fusionierte Konzern soll künftig seinen Sitz in Dublin haben, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf US-Industriekreise. Eine endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen, aber alles laufe auf die irische Hauptstadt hinaus. Bisher waren auch Amsterdam und London als mögliche Firmensitze im Gespräch. Offiziell wollten sich der Zeitung zufolge beide Unternehmen nicht dazu äußern.
Irland ist seit Jahren vor allem wegen günstiger Steuersätze bei ausländischen Unternehmen beliebt. Allerdings hätten informierte Kreise auf beiden Seiten des Atlantiks betont, dass es Linde und Praxair nicht darum gehe, Steuern zu sparen, berichtete die Zeitung weiter. Steuern würden nämlich weltweit an den Produktionsorten bezahlt. Vielmehr spielten bei der Wahl des Standorts die Erreichbarkeit eine Rolle. Von der Ostküste der USA nach Dublin seien es gut sechs Stunden Flug. Dies würde Praxair-Chef Stephen Angel entgegen kommen, der als Unternehmenschef aus den USA das fusionierte Unternehmen führen soll.
Im Gespräch sei aber auch eine Aufspaltung, hieß es weiter. Während der Sitz der Holding in Dublin liegen könnte, könnte der steuerliche Sitz in London sein. Dort erhofften sich Linde und Praxair nach dem Brexit neue Steuergeschenke, mit denen die englische Regierung Unternehmen anziehen will.
Jüngst machte Linde-Chef Aldo Belloni in einem Interview mit der "Süddeutsche Zeitung" deutlich, den Zusammenschluss bis Ende April durchziehen zu wollen. Die Gespräche zwischen Linde und Praxair befänden sich auf einem guten Weg, hieß es im Zeitungsbericht weiter. Widerstand gibt es allerdings von der Gewerkschaft. Der LindeLinde-Betriebsrat lehnt den Zusammenschluss mit Praxair entschieden ab. (dpa/rs) Top-500-Firmenprofil für Linde AG