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VDE Kongress 2014

Smart Cities – wie man Städten Intelligenz einhaucht



Rolf Froböse schreibt als Experte vorrangig über IT-Themen mit großem Zukunftspotenzial wie z. B. Smart Cities, Smart Home, Telemedizin, Altersgerechte Assistenzsysteme (AAL), Internet der Dinge, Smart Grid, Neuronale Netzwerke u. a.. Als freier Wissenschaftsjournalist und Buchautor schreibt er seit rund 20 Jahren über Themen aus Forschung und Entwicklung.
Hinter dem Begriff „Smart Cities“ verbirgt sich weit mehr als nur ein temporärer Trend. Dies wurde auf dem diesjährigen VDE-Kongress 2014 in Frankfurt deutlich, der unter dem Motto „Smart Cities – intelligente Lösungen für das Leben in der Zukunft“ stand.

„In den Smart Cities liegt das Potenzial, um den Menschen ein besseres Leben, den Ländern Unabhängigkeit und der Umwelt eine nachhaltige Zukunft zu ermöglichen“, verdeutlichte Paolo Sebben, Leiter des Smart Cities Komitee beim FTTH Council Europe mit Sitz in schweizerischen Zug anlässlich der VDE-Tagung. Infrastrukturen, Organisationen, Prozesse und Technologien bildeten wichtige Grundlagen, um Städte in Smart Cities zu verwandeln.

Bereits in naher Zukunft werden mehr als 70 Prozent der Menschen in Städten leben. In den urbanen Regionen liegt demnach der große Hebel für nachhaltige Veränderungen. Sebben zufolge zeichnet sich eine wirklich intelligente Stadt durch die Generierung, den TransportTransport und die Auswertung von Daten dar. „Dank Daten können Vorgänge automatisiert, Funktionalität gesichert, Menschen informiert und neue Dienste kreiert werden“, so der Experte. In diesem Szenario werde das Telekommunikationsnetzwerk der Stadt gewissermaßen zum Nervensystem, welches die Basis der intelligenten Stadt darstelle. Top-Firmen der Branche Transport

Glasfasernetz als Nervensystem der Stadt der Zukunft

Sebben empfiehlt, dieses Nervensystem zumindest im Kern, wo große Datenmengen transportiert werden, als Glasfasernetz zu gestalten. Innerhalb der Peripherie könnten sinnvollerweise auch Funksysteme zum Einsatz gelangen. Wichtig sei, dass auch gemischte Strukturen so zueinander integriert werden, dass man von einem Gesamtnetzwerk für die öffentlichen Dienste sprechen könne.

„Die Initiativen in Smart-City-Projekten orientieren sich bisher oftmals hauptsächlich an den technologischen Möglichkeiten und viel zu wenig an den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen und der Stadt“, bedauerte Sebben. Aus diesem Grunde sollte der Serviceentwicklung die entsprechende Aufmerksamkeit und Professionalität zugrunde gelegt werden.

Stadtwerke möglichst früh in Smart-City-Projekte einbinden

Zur Umsetzung eines Smart-City-Vorhabens empfiehlt Sebben, jeweils einen Top-down und gleichzeitig einen Bottom-up Ansatz zu verfolgen. Top-down bedeutet, die Vision und die Strategie zu definieren. Bottom-up steht wiederum für die bestehenden Infrastrukturen, Prozesse und Dienste. Diese seien zu erheben und in das Bild der intelligenten Stadt einzufügen.

Da Energieversorger in der Stadt über ein großes Maß an Infrastruktur verfügen, IKT Systeme einsetzten und vitale Funktionen der Stadt erfüllen, spiele diese Organisation in einem Smart City Projekt typischerweise eine wichtige Rolle. Sebben: „Es empfiehlt sich daher, Stadtwerke möglichste früh in das Vorhaben einzubinden.“ (mb)

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