Ehemaliger DHL-CIO
So erschließen sich Händler einen neuen Markt
Eines vorweg: Zum Schreiben dieses Artikels hat mich die Frage motiviert, ob der deutsche HandelHandel genügend innovationsfreundlich ist. Denn das, was die "Financial Times" als "Same-Day-Delivery-Blitzkrieg" beschrieben hat, ist mehr als nur das klassische Amazon-Modell. Es geht um das Ausfeilen des "SoLoMo-Konzeptes", also um social, local und mobile. Social Networks verknüpfen dabei Location-basierte Services und mobile Applikationen. Top-Firmen der Branche Handel
Das Konzept erlaubt Unternehmen, ihre traditionellen Stärken wie Kundennähe und Serviceorientierung auch in neuen Märkten auszuspielen - oder ganz neue Opportunities zu identifizieren. AmazonAmazon baut in Amerika bereits neue Auslieferzentren und Abholstationen für Same Day Delivery. eBay testet einen Abholservice, bei dem eigene Mitarbeiter die Waren aus den stationären Shops direkt zum Kunden bringen. In Deutschland sind Händler und Logistikpartner demgegenüber noch zögerlich - was sich jedoch bald ändern dürfte. Alles zu Amazon auf CIO.de
Status quo des Online-Handels
Mit der Entwicklung des Internets ist auch in Deutschland ein kontinuierlicher Anstieg des E-Commerce zu verzeichnen (siehe Grafik I). Laut Bundesverband des Versandhandels (BvH) sind die Umsätze im ersten Quartal 2012 um 18 Prozent auf 6,34 Milliarden Euro gewachsen. Davon entfällt fast die Hälfte auf Kleidung und Schuhe. Es folgen Unterhaltungselektronik, MedienMedien und Computer. Top-Firmen der Branche Medien
Die fünf umsatzstärksten Produktgruppen sind in Grafik II zu sehen. Dabei fällt auf, dass ein Markt mit riesigem Potenzial noch gar nicht gelistet ist - trotz zahlreicher Neugründungen sind laut BvH aus dem Online-Handel mit Lebensmittel noch keine auffälligen Steigerungsraten zu vernehmen. Er befindet sich erst in der Entstehungsphase. Nach einer Studie von A.T. Kearney und der Universität Köln wurden 2011 mit dem Vertrieb von Lebensmitteln auf dem Online-Weg gerade einmal 200 Millionen Euro umgesetzt, was einen Pro-Kopf-Umsatz von etwa zwei Euro ausmacht. Im Vergleich dazu sind es in Großbritannien 82 Euro pro Kopf. A.T. Kearney hat auch die Gründe für den Kauf von Online-Lebensmitteln untersucht (Grafik III).