Strategien


IT-Manager wetten

SOA = Same old Architecture



Rainer Janßen ist CIO der Munich Re.

Nicht wirklich! Schon vor 16 Jahren, sagte ein Manager eines TV-Geräteherstellers zu mir: "Fernseher sind Lifestyle-Produkte, Designgeräte, die den Wohnraum gestalten und die aus anderen Gründen als ihrer Funktionalität gekauft werden." Das ist heute mehr so als damals. Und auch bei den multifunktionalen Kommunikationsgeräten hat das Neue sehr selten zu einer wirklichen Ablösung des Alten geführt. Letztlich schleppen wir doch nur immer mehr Gadgets mit uns herum. Wir haben ein Handy, das auch fotografiert, aber trotzdem einen noch komplizierteren Fotoapparat dazu.

Letztlich haben wir über Jahrzehnte immer angeblich Technologie verschmolzen - um am Ende dann doch nur mehr Gerätschaften mit uns herumzuschleppen als vorher. Selbst die neuen Menschen, die nun zu i-Menschen - mit iPod, iPhoneiPhone, iPadiPad etc. - mutiert sind, haben den Koffer voll und das alte BlackberryBlackberry wahrscheinlich auch noch. Alles zu Blackberry auf CIO.de Alles zu iPad auf CIO.de Alles zu iPhone auf CIO.de

Noch so ein Mythos: der Paradigmenwechsel

Ein noch hartnäckigerer Mythos, der noch mehr Informatiker und Managergenerationen fehlgeleitet hat, ist der Mythos vom Paradigmenwechsel. Immer wieder hat die IT-Szene behauptet, dass nun eine neue Welt beginnt, die Landkarten neu interpretiert, unsere Umwelt mit neuen Augen angesehen werden muss, weil die Paradigmen wechseln. Der große Promoter dieses Begriffs, der Philosoph Thomas Kuhn, hat sich nach vielen erfolglosen Definitionsversuchen Mitte der 80er von diesem Begriff verabschiedet, aber wir benutzen ihn fleißig weiter.

Wenigstens wir in der IT lassen uns regelmäßig einreden, dass sich etwas grundsätzlich ändert und wir nun für die nächste Zeit ein gültiges Erklärungsmuster gefunden haben. Vor allem glauben wir immer wieder den Zeitpunkt erkennen zu können, zu dem ein Altes durch ein Neues ersetzt werden muss (vom Mainframe zu Client-Server, von Client-Server zu Network-Computing …).

Dabei sollten doch mittlerweile auch junge Informatiker gelernt haben, dass das Alte nicht untergeht. Trotz aller Paradigmenwechsel ist der Mainframe nie untergegangen. Im Gegenteil. Denn was bedeuten Virtual ServerServer, Virtual Desktop anderes als die Rückkehr zum ordentlichen Mainframebetrieb? Vor dreißig Jahren gab es bei IBMIBM ein Mainframe-Betriebssystem, das Virtual Machine hieß. Hat etwas gewechselt oder haben wir nur dreißig Jahre gebraucht, um endlich anzuerkennen, dass manche der frühen Konzepte doch vernünftig waren und lieber nicht hätten gewechselt werden sollen? Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Server auf CIO.de

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