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10 Projekte für 350 Millionen

Sparkassen schließen Großprojekt ab

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Wie alle anderen Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister müssen die Sparkassen ihre Kunden über immer mehr Kanäle bedienen können.
Wie alle anderen Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister müssen die Sparkassen ihre Kunden über immer mehr Kanäle bedienen können.
Foto: Deutscher Sparkassen- und Giroverband

Die kleinen Sparkassen "nehmen die Anwendungspakete gern so, wie sie ausgeliefert werden", so die Erfahrung von Christoph Rutter, Bereichsleiter Vertrieb Sparkassen und Marketing bei der Finanz Informatik. Für andere Häuser müsse die Lösung stärker customisiert werden. Immer aber gelte: "Arbeitsabläufe ändern sich durch die Migration erheblich", sagt Rutter. Das Feedback der End-User fließe daher in die Entwicklung mit ein. Wie die einzelnen Sparkassen die Migration begleiten, entscheiden sie selbst. Manche veranstalten vor dem Start sogenannte Marktplätze und versammeln das ganze Team, andere arbeiten mit E-Learning-Modulen, die die Finanz Informatik bereitstellt.

Masterplan mit 350 Millionen Euro

Bereits vor einigen Jahren hat der Dienstleister angefangen, die Bebauung in drei Stufen zu strukturieren. Basis ist ein auf drei Jahre ausgelegter Masterplan, der die weitere Detailplanung vorgibt. Diese umfasst für die Jahre 2011 bis 2013 Bebauungspläne für insgesamt zehn Großprojekte. Die Finanz Informatik stellt ihren Kunden die Planungsergebnisse in der Broschüre "OSPlus-Mittelfristplanung 2011-2013" und in ihrem Kundenportal zum Download bereit. Vorstände und Führungskräfte der Sparkassen können so elektronisch darauf zugreifen. Der Masterplan für die Jahre 2011 bis 2013 umfasst ein Volumen von fast 350 Millionen Euro. Einige Schwerpunkte beziehen sich auf Banksteuerung und Risiko-Management, andere auf stationären und medialen Vertrieb.

Stichwort Vertrieb: Wie alle anderen Banken, VersicherungenVersicherungen und Finanzdienstleister müssen die Sparkassen ihre Kunden über immer mehr Kanäle bedienen können. Online und Mobile Banking sind längst Pflicht. Der Versicherer Ergo Direkt zum Beispiel lässt seine Berater bereits skypen, um nachwachsende Verbrauchergenerationen zu erreichen. Banken entwickeln Apps, bieten auf ihrer Website Kontowechsel-Services an und erstellen Portale für Endverbraucher wie für Firmenkunden. Top-Firmen der Branche Versicherungen

Der US-Marktforscher Forrester hat ein paar Zahlen zum Verhalten europäischer Bankkunden erhoben: 36 Prozent haben innerhalb eines jeden Monats im ersten Quartal 2010 Online-Banking genutzt. 2006 waren es erst 28 Prozent. Im Gegensatz dazu besuchten 38 Prozent eine Filiale - 2006 waren es noch 46 Prozent. Unverändert beliebt (75 Prozent) ist der Gang zum Geldautomaten. Forrester stellt an eine zeitgemäße Multi-Channel-Strategie folgende Ansprüche: SMS Text Alerts, Mobile Websites, Anwendungen für das Smartphone, Apps für das iPadiPad, Instant Messaging, soziale NetzwerkeNetzwerke, Microblogging, auf Kundengruppen zugeschnittene Websites und Lösungen für vernetzte TV-Geräte. Alles zu Netzwerke auf CIO.de Alles zu iPad auf CIO.de

Wie die Finanz Informatik betont, soll das aber nicht zulasten der stationären Filiale gehen. Man wolle die verschiedenen Vertriebskanäle verzahnen, nicht einen gegen den anderen ausspielen. Üblicherweise heißt das: Die Endverbraucher sollen Alltägliches wie Überweisungen und Daueraufträge selbst ausführen, Geld abheben sollen sie am Automaten. Die Filiale ist für Anspruchsvolles da, Beratungen über komplexere Geldanlagen zum Beispiel. Denn da verlangten die Kunden nach wie vor das persönliche Gespräch mit dem Berater.

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