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Speed-Dating der Startups beim Rhön-Klinikum
"In zwei der Startups haben wir jetzt investiert, mit den anderen drei sind wir in sehr konkreten Verhandlungen kurz vor dem Abschluss", sagt Neumann. Und er verrät: "Weitere neue Startups sind in der Pipeline, das ist ein kontinuierlicher Prozess geworden."
Startup mit intelligent vernetztem Defibrillator
Die erste Startup-Beteiligung ist seit September 2016 Inovytec aus Israel, ein seit 2011 bestehender Entwickler von Erstversorgungs-Lösungen bei medizinischen Notfällen. Dessen handliche und leicht bedienbare Defibrillatoren sind überall außerhalb des Krankenhauses leicht einsetzbar - nicht nur an Bahnhöfen - und sind so intelligent vernetzt, dass sie nach der Aktivierung durch Ersthelfer den eintreffenden Sanitätern sofort alle wichtigen Körperfunktions-Daten des Patienten anzeigen und diese gleichzeitig an die Notaufnahme im Krankenhaus übermittelt, die sich auf die Weiterbehandlung vorbereiten kann. Für die Rhön Klinikum AG ist dieses System ein wichtiger Baustein, um die Versorgung auf dem Lande zu optimieren und die Krankenhäuser besser auf die Aufnahme von Notfallpatienten vorzubereiten.
Jens-Peter Neumann erklärt an diesem Beispiel, warum es sich auf der anderen Seite auch für die Startups lohnt, eine Partnerschaft mit seinem Unternehmen einzugehen, das in der Regel nur Minderheitsbeteiligungen von bis zu 20 Prozent anstrebt: "Nach dem Einstieg stellten wir dem Startup natürlich unser Know-how zur Verfügung und platzieren Experten dort im Advisory Board. Zudem kann ein solches Unternehmen wie Inovytec vom Einsatz seiner Technologie in der Praxis bei uns profitieren und mit dieser Expertise weitere Kunden akquirieren. Wir streben also eine Win-Win-Situation an!"
- Trend 1: KI und Machine Learning Startups
Künstliche Intelligenz und Machine Learning werden 2017 zu einem noch spannenderen Thema für Technologie-Startups. - Trend 2: Chatbot Startups
Chatbots können Unternehmen helfen, Kosten beispielsweise im Kundendienst zu senken. - Trend 3: Cybersecurity Startups
Das Thema Cyber Security ist ein Wachstumsfeld, das auch für immer mehr Startups interessant wird. - Trend 4: Digitale Transformation und die Cloud
Die digitale Transformation wird nicht länger als ein Projekt oder eine Initiative angesehen, sondern als strategischer Imperativ für das Business, beobachtet IDC. - Trend 5: Augmented Reality und Virtual Reality Startups
Das Spiel Pokémon Go hat Augmented Reality (AR) für viele Benutzer greifbar gemacht. - Trend 6: Marihuana-Startups
Die Legalisierung von Marihuana in vielen US-Bundesstaaten führt zu einem Boom einschlägiger Startups, die innovative Technologien setzen. - Trend 7: Innovative Wearables
Gadgets wie die intelligente Sonnenbrille Spectacles von Snap könnten Wearables zu massentauglichen Produkten machen. - Trend 8: Intelligente Dinge
Intelligente Devices am Schnittpunkt von IoT und Künstlicher Intelligenz bieten auch Marktchancen für Startups.
Israel ist Hauptregion
Nach den bisherigen Erfahrungen, hat Neumann eine ganz klare Haupt-Zielregion für seine Akquisitionen identifiziert: Israel. Hier ist er aktuell in Vorverhandlungen mit der Jerusalem Development Authority, viele gemeinsame Lösungen bis hin zu einem Inkubator vor Ort sind denkbar. Dafür hat der Klinik-Manager bereits einiges lokales Know-how und auch Kontakte gesammelt. Allerdings würde er zusätzlich gerne auf Erfahrungen von CIOs zurückgreifen, die schon lange mit Firmen in Israel zusammenarbeiten oder dort Inkubator-Erfahrung haben.
Welche Ziele hat Neumann noch - außer dem erfolgreichen Speed-Dating? "Rhön-Innovations soll eine Marke für Innovationen im Gesundheitsbereich, in eHealth und IT-Exzellenz werden. Im europäischen Markt und auch in Israel und langfristig in den USA. Wir sind kein Weltkonzern, aber wir liefern hervorragende Laborbedingungen für innovative Startups und haben flache Strukturen bei den Verhandlungen!" So flach, dass Neumann schon bald wieder unterwegs sein wird, zum nächsten Speed-Dating.
Unternehmen | Rhön-Klinikum AG |
Die Rhön-Klinikum AG ist ein Krankenhauskonzern mit fünf Standorten und rund 5300 Betten, der sich auf versorgungsnahe Spitzenmedizin mit direkter Anbindung an Universitäten und Forschungseinrichtungen konzentriert. Dank einer höheren Zahl behandelter Patienten stiegen der Umsatz in den ersten 9 Monaten 2016 um 6,4 Prozent und der Gewinn um gut ein Drittel. Für 2016 wird ein Umsatz von 1,17 bis 1,2 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnis vor Abschreibungen von 155 bis 165 Millionen Euro erwartet. Das Unternehmen setzt als einer der ersten Krankenhausbetreiber seit Oktober 2016 die webbasierte elektronische Patientenakte – kurz WebEPA – ein. Sie soll Haus-, Fach- und Klinikärzte miteinander vernetzen und somit eine bestmögliche Versorgung der Patienten gewährleisten. |